Schauspielerin Jutta Lampe verstorben
Die Schauspielerin Jutta Lampe ist am 3. Dezember 2020 nach schwerer Krankheit im Alter von 82 Jahren verstorben. Dies teilte die Schaubühne Berlin mit. Lampe wurde 1937 in Flensburg geboren und studierte Schauspiel in Hamburg. Ihr erstes Engagement erhielt sie am Staatstheater Wiesbaden. Später ging sie ans Theater Bremen. Dort traf sie auf die Regisseure Peter Stein und Peter Zadek, mit denen sie den sogenannten „Bremer Stil“ entwickelte. Jener Regiestil entstand in Bremen unter der Intendanz von Kurt Hübner von 1962 bis 1973 und interpretierte klassische Stoffe auf das gegenwärtige Geschehen. Deutschlandweit wurde eine ganze Generation von Theatermachern durch den Bremer Stil beeinflusst.
1970 zog es Lampe zusammen mit Stein an die neu gegründete Berliner Schaubühne am Halleschen Ufer. Sie blieb knapp 30 Jahre lang im Ensemble und arbeitete mit Regisseuren wie Klaus Michael Grüber, Luc Bondy oder Robert Wilson zusammen. An der Schaubühne spielte sie zahlreiche Paraderollen in Stücken wie „Peer Gynt“, „Sommergäste“, „Die Orestie des Aischylos“, „Triumph der Liebe“, „Drei Schwestern“ oder „Der Kirschgarten“ – um nur wenige zu nennen.
Lampe erhielt für ihre Kunst zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse (1989), der Gertrud-Eysoldt-Ring (1998) und das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern (1999).
„Wer Jutta Lampe einmal gehört hat, wird ihre Sprachmelodie nicht vergessen, die gedankliche Schärfe, mit der sie Texte zum Leben erweckte, wer sie einmal sah, die Grazie nicht, mit der sie und mit ihr zusammen alle Beteiligten die Bühne zu einer Welt, zu einem Raum werden ließen, der Erkenntnis forderte und Fantasie zuließ – einen Raum, den es nur geben kann, wenn sich in einem Theater Menschen versammeln, um ein Theaterstück zu sehen“, heißt es in der Pressemitteilung.