Nach Protest gegen Inszenierung: Gärtnerplatztheater verzichtet auf ,,Blackfacing“
München. Nach Protesten hat sich das Gärtnerplatztheater dazu entschlossen, auf das ,,Blackfacing“ zu verzichten, wie BR 24 am 20. März mitteilt. Rund 600 Menschen aus dem Kulturbetrieb, unter anderem Schriftsteller:in Sasha Marianna Salzmann und Regisseur Milo Rau, hatten vorige Woche einen Protestbrief gegen eine Inszenierung des Münchner Gärtnerplatztheaters unterschrieben. Grund des Protestes war die Oper „Jonny spielt auf“ von Ernst Krenek, in der Inszenierung von Peter Lund. Lund wurde vorgeworfen, in seiner Inszenierung die rassistische Kulturpraxis „Blackfacing“ reproduziert zu haben, indem einer der weißen Darsteller mit schwarz geschminktem Gesicht aufgetreten war. In einem Statement ließ das Theater verlauten: „Diese historische Tatsache wurde in unserer Inszenierung kritisch auf der Bühne aufgearbeitet und verurteilt. Dennoch hat unsere Darstellung des Blackfacing, die bei der Entstehung der Produktion auch mit People of Colour entwickelt wurde, offensichtlich Menschen verletzt. Das tut uns leid und war nicht unsere Absicht.“ Weiter heißt es, man hätte sich dazu entschieden ,,in Zukunft auf die Darstellung des Blackfacing zu verzichten, um unter diesen Umständen weiterhin einen offenen Blick auf dieses spannende musikalische Zeitdokument zu ermöglichen“.