Horst Sagert
Zwischenwelten
Herausgegeben von Mark Lammert und Stephan Suschke
Hardcover mit 128 Seiten, Format: 245 x 290 mm
ISBN 978-3-943881-58-5, Originalpreis: € 24,50
„Einer der ganz großen Bühnenbildner dieser Welt, dessen Arbeit im Westen fast unbekannt ist. Es war eine ganz andere Haltung zum Bühnenbild, als ich sie kannte. Aber auch eine ganz wunderbare."
Peter Zadek
„Es gab einen einzigen Künstler in der DDR, Horst Sagert, der versucht hat, die Tragödie wieder auf die Bühne zu bringen. Er war der größte Theaterkünstler,den die DDR hervorgebracht hat. Er experimentierte mit anderen Mitteln als ich - mit Rüschen, mit Schmuck und Federn. Aber er versuchte, den Themen Ernst zuzuführen."
Einar Schleef
Einer der außergewöhnlichsten deutschen Künstler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist der 1934 im pommerschen Dramburg geborene Horst Sagert. In den sechziger Jahren wurde er als Bühnen- und Kostümbildner der legendären Inszenierung des „Drachen" von Benno Besson am Deutschen Theater Berlin berühmt, die über 500 Mal gespielt wurde. Neben seinen Theaterarbeiten, deren Höhepunkt die „Urfaust"-Inszenierung am Berliner Ensemble war, bei der er auch Regie führte, entstand ein umfangreiches Werk als Maler, Zeichner, Plastiker und Medailleur. Diesem Werk widmet sich eine Ausstellung der Stiftung Schloß Neuhardenberg. Der Katalog zu dieser Ausstellung dokumentiert Sagerts vielgestaltiges Werk aus sechs Jahrzehnten.
VIELGESTALT: Horst Sagert ist eine Ausnahme-Figur. Zwei Antipoden haben das am Ende des 20. Jahrhunderts sehr genau beschrieben. Der eine ist Einar Schleef: »Es gab einen einzigen Künstler in der DDR, Horst Sagert, der versucht hat, die Tragödie wieder auf die Bühne zu bringen. Er war der größte Theaterkünstler, den die DDR hervorgebracht hat. Er experimentierte mit anderen Mitteln als ich – mit Rüschen, mit Schmuck und Federn. Aber er versuchte, den Themen Ernst zuzuführen.« Der andere ist Peter Zadek: »Ich traf am Deutschen Theater auch den Bühnenbildner Horst Sagert – er hatte das Bild für den ›Drachen‹ gemacht –, einer der ganz großen Bühnenbildner dieser Welt, dessen Arbeit im Westen fast unbekannt ist. Ein pingeliger, kurioser Phantast, der monatelang an einem Drahtgestell, das irgend - jemand auf dem Kopf trägt, herumbasteln konnte. Seine Frau baute Tiere für die Bühne. Es war eine ganz andere Haltung zum Bühnenbild, als ich sie kannte. Aber auch eine ganz wunderbare.«
Schleefs und Zadeks Äußerungen beziehen sich auf die Vielgestaltigkeit von Sagerts Werk, aber auch auf dessen geistesgeschichtlichen Kontext.
Sagert hat sich Anfang der sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts schnell als Bühnenbildner auch international einen Namen gemacht (»Der Drache«, »Ödipus Tyrann«). Parallel dazu kam auch sein damals schon enormes bildnerisches Werk hinter der öffentlichkeitswirksamen Inszenierung seiner Bühnenbilder zum Vorschein – ein Werk, das Voraussetzung und Rahmen seiner Theater-Arbeiten ist.
Trotzdem: Den einen galt Horst Sagert als Bühnenbildner, der auch malt, für die anderen war er der bildende Künstler, der auch am Theater Erfolge feiert.
Das Sagertsche Arbeitsethos in seiner Unbedingtheit hat ihn immer wieder in Schwierigkeiten gebracht. Diese Erfahrung und die deutsche Realität produzierten die Dichte seines Werks: »Man wusste nie, ob eine Inszenierung herauskommt oder nicht, deshalb habe ich immer für die Ewigkeit gearbeitet.« Eine solche Vorgehensweise erfreut durch die Nachhaltigkeit der Wirkung.
Er selbst hat sich als multiplen Künstler verstanden, der für seine Gedankenwelt eine adäquate Gestalt, einen adäquaten Ausdruck in unterschiedlichen Genres sucht.
Die Durchdringung von Themen hat eine Tiefenstruktur seiner Bildwelt, eine Plastizität und einen Überfluss an Gedanken erzwungen. Sagert sucht immer nach einer adäquaten Sprache, so, dass sie für ihn zwangsläufig zu einem wesentlichen Gestaltungsmittel wurde. Im Zentrum dieser Darstellung: die Entwicklung einer Sprache aus dem Bild.
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Vielgestaltvon Stephan Suschke und Mark Lammert | Seite 4 |
Vielfalt / Viel Dankvon Stephan Suschke und Mark Lammert | Seite 5 |
Polaroids . Berlin (DDR) . Ende der 1960er Jahre 6von Horst Sagert | Seite 6 |
Leben: Ein Wurf in ein mögliches Zielvon Horst Sagert | Seite 14 |
Anfängevon Horst Sagert | Seite 15 |
Collagen . Arbeiten auf Papiervon Horst Sagert | Seite 42 |
Medaillen . Skulpturenvon Horst Sagert | Seite 50 |
Szenerien 1von Horst Sagert | Seite 68 |
Was ich war, weiß ich nichtAus Gesprächen mit Horst Sagertvon Stephan Suschke und Horst Sagert | Seite 74 |
Szenerien 2von Horst Sagert | Seite 82 |
Kostümevon Horst Sagert | Seite 90 |
Notatevon Horst Sagert | Seite 96 |
»Horst Sagert – Bühnenbilder und Bilder« Ausstellung im Bode-Museum, 1979. Fotografien von Helga Paris 110von Horst Sagert und Helga Paris | Seite 110 |
Horst Sagert | Seite 120 |
Dank | Seite 125 |
Leihgeber | Seite 125 |
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