Theater_Stadt_Politik
Von Konstanz in die Welt
Herausgegeben von David Bruder, Veronika Fischer, Daniel Grünauer und Christoph Nix
Broschur mit 176 Seiten, Format: 230 x 270 mm
ISBN 978-3-95749-236-4
Theater prägt Gesellschaft – das gilt besonders für Konstanz und sein Theater, die älteste dauerhaft bespielte Bühne des europäischen Kontinents. Am Ende der Intendanz von Christoph Nix setzt sich diese Publikation mit den Wechselwirkungen und der immer wieder konfliktträchtigen Beziehung zwischen Stadtgesellschaft und Theater auseinander.
Neben einer historischen Rückschau in die Zeit vom 17. Jahrhundert bis in die jüngere Vergangenheit bietet das Buch u. a. Aufsätze zur Arbeit des Jungen Theaters, zu internationalen Kooperationen mit Malawi, Togo, Burundi, Irak und Kanada sowie „Konstanzer Theaterskandalen“ der Moderne. Weitere Beiträge kommentieren die Spielpläne der vergangenen Jahre und geben Einblicke hinter die Kulissen eines Stadttheaters in kommunaler Trägerschaft.
Reisende ohne Gepäck
... war das Motto meiner ersten Spielzeit am Theater Konstanz. Seitdem sind vierzehn Jahre vergangen. Anstelle eines Jubelbandes zur eigenen Ehre, liegt es mir näher, kritische Chronisten zu versammeln und die Geschichtsschreibung, des Hauses fortzusetzen.
Seit dem 400. Jahre des Bestehens haben wir die drei Häuser weiter geöffnet. Die Zuschauerzahlen lagen in der Vergangenheit bei ca. 70.000. Jetzt haben wir die Schallmauer von 100.000 schon lange durchbrochen. Das Junge Theater ist bedeutender geworden, wie auch die gesellschaftliche Kritik, aber dass wir in Grönland und Togo, im Irak und in Burundi nicht nur spielen, sondern Kolleginnen und Freunde gewonnen haben, das ist das Verdienst unseres Theaters draußen in der Welt. – »Die Welt ist groß und Rettung lauert überall«, lautete schon das zweite Motto meiner Intendanz.
August Everding warnte uns Intendanten davor, falsche Freundschaften zu schließen, allzu große Vertraulichkeit mit den Mächtigen zu pflegen, denn die innere und äußere Unabhängigkeit gehe rasch verloren.
Daran haben wir uns gehalten und sind nicht zum Spielgefährten geworden von Oberbürgermeistern oder Kulturbürgermeistern.
Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt und das gilt besonders für die Kunst. So haben wir hart daran gearbeitet, in der Konstanzer Idylle den Skandal zu pflegen, auch um den Preis, das Theater früher verlassen zu müssen, als es vom Ensemble und von mir gewünscht war.
Nach dem ersten Theaterbuch zum 400. Jubiläum folgt nun die Auseinandersetzung mit Theater_Stadt_ Politik.
Ich danke allen, die mich auf diesem Weg begleitet haben.
Christoph Nix
September 2019
Kapitel | Seite |
---|---|
Kapitel | Seite |
Reisende ohne Gepäck (Vorwort)von Christoph Nix | Seite 7 |
Theater und DemokratieWider die Trennung von Staat und Gesellschaft. Zum 100. Geburtstag von Helmut Riddervon Christoph Nix | Seite 9 |
Von Verrückten und anderen Theaterleutenvon Charles Lewinsky | Seite 27 |
Mehr geht wohl nichtVierzehn Jahre am Theater Konstanz – Was erzählen die Spielpläne der »Ära Nix«?von Michael Laages | Seite 29 |
Fünf Thesen zur Theaterdebatte in KonstanzVorgetragen im Rahmen von Theater_Macht_Politik – Ein Dialog. Ein offenes Forum am 16.2.2018 in der Spiegelhalle des Theaters Konstanzvon Daniel Grünauer | Seite 47 |
Lieber den TeufelAm Anfang war die Gegenreformationvon David Bruder | Seite 53 |
Das Taktgefühl schonenTheater in einer katholischen Stadtvon David Bruder | Seite 58 |
Griff nach der Bühne»Deutsches Empfinden« und Diffamierungenvon David Bruder | Seite 66 |
Neubau, Umbau, Schließung?Ein Theater, das nie gebaut wurdevon David Bruder | Seite 79 |
Rathaus trifft KunstVermischtes aus Akten und Erinnerungenvon Jürgen Leipold | Seite 85 |
Freilichttheater auf dem Konstanzer MünsterplatzEine Erfolgsgeschichtevon Dani Behnke | Seite 105 |
Anschauen, mitmachen, vermitteln!Die Arbeit des Jungen Theaters Konstanzvon Veronika Fischer | Seite 112 |
Ode an eine unbeachtete NischeDie Requisitevon Veronika Fischer | Seite 118 |
Theater mit der PolitikTheaterskandale im Wandel der Zeitvon Veronika Fischer | Seite 122 |
Einmal um die ganze WeltTheater zwischen Entwicklungszusammenarbeit und Kulturaustauschvon Veronika Fischer | Seite 128 |
Gastspiel im ewigen EisErfolgreiche Premiere in Grönlands Hauptstadt Nuukvon Mario Böhler | Seite 140 |
Inszenierungsverzeichnis seit 1607 | Seite 145 |
Autorenbiografien | Seite 174 |
Bildnachweise und Impressum | Seite 175 |
Versandfertig in 1 - 3 Werktagen. Kostenfreier Standardversand innerhalb Deutschlands, zzgl. Versandkosten ins Ausland. Alle Preisangaben inkl. MwSt.
Zu den HerausgeberInnen
David Bruder
Veronika Fischer
Daniel Grünauer
Christoph Nix
Jeden Monat die wichtigsten Themen bei Theater der Zeit
Newsletter abonnieren