Schauspielerin Judith Hofmann erhält Tilla-Durieux-Schmuck

Als hervorragende Vertreterin der deutschen Schauspielkunst erhält die Schauspielerin Judith Hofmann am 4. November den Tilla-Durieux-Schmuck aus den Händen ihrer Vorgängerin Annette Paulmann. Das teilte die Akademie der Künste am Mittwoch in Berlin mit. Sie verwaltet die von Schauspielerin Tilla Durieux (1880 - 1971) gestiftete Auszeichnung.

Aus Anlass ihres 65-jährigen Bühnenjubiläums im Jahre 1967 verfügte Durieux, dass alle zehn Jahre ein Collier mit 34 in Platin gefassten Zirkonen an eine hervorragende Vertreterin der deutschen Schauspielkunst verliehen wird. Ihre erste, eigene Wahl fiel auf Maria Wimmer. Diese gab den Schmuck 1977 an Gisela Stein weiter, 1988 übernahm Kirsten Dene und überreichte das Collier 1998 an Annette Paulmann, die sich jetzt für Judith Hofmann entschied: "Weil es mir immer großes Vergnügen bereitet zu sehen, wie sich in ihren Figuren der Verstand mit dem Herzen streitet."

Der Schmuck wird nach einer Aufführung von Molières "Menschenfeind" in den Kammerspielen des Deutschen Theaters übergeben; Judith Hofmann spielt in der Inszenierung von Andreas Kriegenburg die Rolle der Célimène. Die Laudatio halten Annette Paulmann und Ulrich Matthes.

Judith Hofmann wurde 1967 in Zürich geboren. Sie studierte am Max-Reinhardt-Seminar in Wien und war erst am Bayerischen Staatstheater München, dann am Burgtheater Wien und schließlich am Thalia Theater in Hamburg engagiert. 2009 wechselte sie nach Berlin an das Deutsche Theater.

Die gebürtige Wienerin Tilla Durieux spielte ab 1905 bei Max Reinhardt am Deutschen Theater, ab 1911 immer wieder am Lessing Theater, gastierte aber auch im Ausland und war - nicht zuletzt durch ihre Ehe mit dem international bekannten Kunsthändler Paul Cassirer - als Dame der Gesellschaft ebenso wie als Schauspielerin weltweit bekannt. Gemeinsam mit ihrem dritten Mann, dem Brauereibesitzer Ludwig Katzenellenbogen, finanzierte Tilla Durieux 1927/28 die Piscatorbühne am Berliner Nollendorfplatz. Vor den Nazis floh das Ehepaar über mehrere Stationen nach Jugoslawien.

1941 wurde Ludwig Katzenellenbogen von Faschisten nach Berlin verschleppt und starb zwei Jahre später. Tilla Durieux schloss sich dem jugoslawischen Widerstand an. 1952 kehrte sie zur deutschen Bühne zurück. 1961 wurde sie zum Mitglied der Akademie der Künste (West) ernannt und erhielt neben vielen weiteren Ehrungen auch die Ehrenmitgliedschaft am Deutschen Theater im damaligen Ost-Berlin.

dapd

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