Deutscher Kulturrat kritisiert Entscheidung vom Bauhaus Dessau
Eigentlich sollte die linke Punkband Feine Sahne Fischfilet am 6. November im Rahmen einer Veranstaltungsreihe des ZDF im Bauhaus Dessau auftreten. Nachdem rechte Gruppierungen online gegen die Band mobil gemacht haben, hat das Bauhaus von seinem Hausrecht Gebrauch gemacht und die Band wieder ausgeladen. Als Erklärung geben sie an, dass sie nicht ins Fadenkreuz politischer Auseinandersetzungen geraten wollen – was, wenn man die Geschichte des Hauses betrachtet, das von den Nationalsozialisten zur Schließung gezwungen und dessen Mitglieder ins Exil getrieben wurden, besonders absurd erscheint. Während Sachsen-Anhalts Kulturminister Rainer Robra (CDU), die Entscheidung des Bauhauses verteidigt hat, kritisiert der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats sie entschieden, da man das Konzert einer antifaschistischen Band nicht absagen könne, weil man Angst vor rechten Protesten hat – dabei verweist er besonders auch auf die historische Bedeutung des Ortes.
Sein Statement: "Aus Angst vor rechten Demonstrationen will die Stiftung Bauhaus Dessau ein Konzert des ZDF mit der linken, aber nicht extremen, Band Feine Sahne Fischfilet in seinen Räumen verhindern. Das ist ein absolut falsches Signal und verhöhnt die Geschichte des Bauhauses. 1932 setzten die Nationalsozialisten bekanntlich die Schließung des staatlichen Bauhauses in Dessau durch. Das Sachsen-Anhalts Kulturminister Rainer Robra die Entscheidung der Bauhaus-Stiftung Dessau jetzt verteidigt, schießt endgültig den Vogel ab. Als Vertreter der Landesregierung hätte er unmissverständlich klarstellen müssen, dass die Sorgen und Ängste der Bauhausstiftung unbegründet sind, da das Land selbstverständlich die Sicherheit der Einrichtung garantiert. Wir erwarten, dass das Konzert am geplanten Ort stattfinden kann und das Land Sachsen-Anhalt selbstverständlich den Schutz der Einrichtung sicherstellt."