Internationales Literaturfestival Berlin setzt Schwerpunkt auf Osteuropa
Schauspieler tragen die deutsche Übersetzung vor
Der Fokus des Internationalen Literaturfestivals Berlin liegt in diesem Jahr auf Osteuropa. Dazu stellen Autoren aus 21 osteuropäischen Ländern ihre Werke vor, wie Festivalleiter Ulrich Schreiber am Mittwoch in Berlin sagte.
Ziel sei es, den Literatur- und Kulturkreis des osteuropäischen Raumes für das Publikum zu öffnen und den Austausch zwischen Autoren, Künstlern sowie Journalisten und Wissenschaftlern anzuregen. Das Literaturfestival wird zum zehnten Mal in Berlin organisiert und läuft in diesem Jahr von 15. bis 25. September. Hauptveranstaltungsort ist das Haus der Kulturen der Welt (HKW).
Insgesamt sind etwa 230 Veranstaltungen geplant, bei denen mehr als 270 Autoren aus 65 Ländern einen Einblick in die aktuelle Weltliteratur geben. Auf dem Programm stehen Prosa und Lyrik, Gespräche mit Autoren, politische Diskussionen sowie Kinder- und Jugendliteratur.
Literaturverfilmungen, Konzerte und Ausstellungen ergänzen das Programm. Bei den Lesungen lesen die eingeladenen ausländischen Autoren auszugsweise ihre Texte im Original. Schauspieler tragen anschließend die deutsche Übersetzung vor. Moderatoren und Dolmetscher ermöglichen danach Gespräche zwischen Publikum und Autoren.
Zu den teilnehmenden Autoren zählt in diesem Jahr auch der chinesische Schriftsteller Liao Yiwu, dem im vergangenen Jahr die Ausreise aus China verweigert worden war. Aus Deutschland nehmen unter anderen Hans Joachim Schädlich und Wladimir Kaminer teil. Eine geplante Veranstaltung mit dem SPD-Politiker Thilo Sarrazin zur Vorstellung seines umstrittenen Buches "Deutschland schafft sich ab" wurde abgesagt.
Im Anschluss an das Literaturfestival wird am 29. September zum zweiten Mal der "Internationale Literaturpreis - Haus der Kulturen der Welt" verliehen. Der mit 35 000 Euro dotierte Buchpreis zeichnet Autoren und Übersetzer zeitgenössicher Erzählliteratur in deutscher Erstübersetzung aus.
ddp