Israels Nationaltheater spielt erstmals in besetztem Gebiet
Das israelische Nationaltheater Habima hat im besetzten Westjordanland das Stück „Eine einfache Geschichte“ aufgeführt. Dies hat die Kultusministerin Miri Regev durgesetzt.
Zuvor habe es heftige Proteste von Künstlern, Akademikern und Linken gegeben, da dies zu einer „Normalisierung des Zustandes der Besetzung“ beitragen würde, wie Deutschlandradio Kultur berichtet. Dennoch fand die Aufführung am 10. November im Gemeindezentrum von Kiryat Arba stattfinden. Sie erfolgte jedoch ohne Schauspielerin Shlomi Bertonov, diese boykottierte die Aufführung. Ministerin Regev habe die Förderrichtlinien geändert, um Auftritte in besetzten Gebieten lukrativer zu machen, teilte Deutschlandradio Kultur mit. Das Nationaltheater spielt mit der Aufführung das erste Mal seit 1967 in einer israelischen Siedlung.
Das Nationaltheater Habima in Tel Aviv erhielt 1958 den Status eines Nationaltheaters. Es wurde 2012 neu eröffnet, nachdem es durch lange Umbauarbeiten geschlossen hatte.