Luzerner Theater gibt grünes Licht für Prestigeprojekt Salle Modulable

Seit Anfang des Jahres wird in Luzern über einen neuen Kultur-und Theaterbau auf dem Inseli im Sempachersee diskutiert.

Dieses Haus, die Salle Modulable, soll mit mehreren Aufführungssälen und Studios ausgestattet sein und damit den Luzerner Theatern, die sich am Projekt beteiligen, (namentlich: das Luzerner Theater, das Luzerner Sinfonieorchester, das Lucerne Festival, die freie Theater- und Tanzszene sowie das Theater Werk Luzern) Spielstätten unter einem Dach bieten. Im Falle des Luzerner Theaters, das sich noch im Haus an der Reuss befindet, bedeute dies die vollständige Auflösung seiner derzeitigen Bühnen zugunsten des Salle Modulable. Ein Abriss des Gebäudes ist denkbar.

Gegenüber dem aktuellen Planungsstand zeigte sich das Luzerner Theater nun erfreut. Es betrachte den Theaterneubau auf dem Inseli „als grosse Chance, dem Luzerner Theater eine neue Heimat zu bieten“. Die verschiedenen Kulturpartner hätten ergänzende Lösungen zum bisherigen Raummodell sowie ein befriedigendes Betriebsmodell entwickelt.

Das Luzerner Theater hatte zuvor auf die Schaffung eines produzierenden Theaters im Salle Modulable plädiert und damit einen Entwurf, der einen reinen Gastspielbetrieb vorsah, abgelehnt. Die Räume sollen im Sinne der Diversität der aktuellen Theater Luzerns bespielbar sein. So sind im neuen Konsenspapier ausdrücklich „kleine und grosse Produktionen von Barock über romantische Oper bis hin zu zeitgenössischen Werken“ erwähnt, die ganzjährig im neuen Kulturhaus produziert werden sollen - und zwar von staatlichen Theatern wie freien Gruppen gleichermaßen.

Um eine konsequente künstlerische Leitung zu ermöglichen, soll neben den Intendanten der Nutzerorganisationen ein zusätzlicher Intendant hinzugezogen werden, der aber partnerschaftlich und in gleichberechtigter Weise mit den teilnehmenden Theatern zusammenarbeiten soll.

Derweil gibt es Widerstand gegen das Großprojekt. Im April wurden die Kosten des Projekts auf insgesamt 208 Millionen Franken berechnet, die zwar in Teilen durch den Nachlass des Mäzens Christof Engelhorn abgedeckt wären. Schätzungsweise 128 Millionen Franken stünden aber noch aus und müssten von privaten Förderern und der öffentlichen Hand aufgebracht werden.

Auf Ungenauigkeiten in der Standortanalyse wies nun der Landschaftsschutzverband Vierwaldstättersee (LSVV) hin. So könnten starke Gegenwinde auf dem Inseli zu Überschwemmungen führen. Daneben stellt sich eine andere Initiative gegen den Abriss des Luzerner Theaterhaus an der Reuss.

2017 und 2018 wird es über die Bauvorhaben Volksabstimmungen geben. Darauf folgt der politische Prozess mit der Erteilung der Baubewilligung bis 2021. Bis zur Realisierung des Salle Modulable ist es also noch ein langer Weg.

Christoph Nix, Intendant des Stadttheater Konstanz, schrieb im TdZ-Recherchenband Thater_Macht_Politik über die kulturpolitischen Visionen der Stadt Luzern. Den vollständigen Text zum Download gibt es hier.

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