Premiere von Monster-Truck am Schauspiel Leipzig abgesagt
Die Premiere sowie sämtliche Vorstellungen des Monster-Truck Stücks „Welcome to Germany“ am Schauspiel Leipzig entfallen. Die Aufführung der Ko-Produktion scheitert, so teilen die Akteure auf ihren Internetseiten mit, aufgrund von „künstlerischen Differenzen“.
Streitpunkt war eine zwanzigminütige Szene, in der ein totes Schwein zerlegt und zu Wurst verarbeitet wird. Das Stück befasst sich mit „Colonia Dignidad“, einer deutsche Enklave in Chile, die als Folterstätte des Pinochet-Regimes diente. Bereits die Generalprobe wurde durch den Leipziger Intendanten Enrico Lübbe abgebrochen; die Premiere wurde danach zunächst in beiderseitigem Einverständnis von Monster Truck und Schauspiel Leipzig vom 23. auf den 30. April verschoben, in der Hoffnung, den Konflikt noch gemeinsam lösen zu können.
Die Sophiensæle, mit denen die Performance-Gruppe Monster-Truck bereits seit 2006 zusammenarbeiten und die ebenfalls an der Ko-Produktion beteiligt sind, drücken in einer Pressemitteilung ihr Unverständnis für den Vorgang aus: Der aktuelle Vorgang spiegele einen Umgang mit KünstlerInnen, freien Gruppen und künstlerischen Arbeitsprozessen wider, der nicht auf Augenhöhe stattfinde. Ferner wird angeführt, dass Monster Truck bereits 2013 als erste Residenzgruppe am Schauspiel Leipzig die Produktion „Who is there“ erarbeitet habe und somit die Bildsprache der Gruppe dem Theater bekannt gewesen sei.