ver.di Fachbereich Darstellende Kunst: Zeichen setzen für mehr Gehalt
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Badischen Staatstheaters Karlsruhe setzten am vergangenen Sonntag (28.01.2017) ein klares Zeichen für die Verbesserungen der Tarife und gegen den Fachkräftemangel an deutschen Theatern. Vor den Vorstellungen der Oper „Wahnfried“ und den „Goldbergvariationen“ meldete sich die ver.di Betriebsgruppe vor rund 1200 Zuschauern zu Wort. Es wurden mehrere hundert Flugblätter verteilt während die Personalratsvorsitzende Barbara Kister sich zu den Protestgründen äußerte:
„Als Gewerkschaftsmitglied bin ich Teil der Streikleitung und in dieser Funktion stehe ich heute hier. Es hätte ein Paukenschlag werden können. Geplant war für heute Abend ein Warnstreik von vier Stunden. Wir haben uns dagegen entschieden, nicht weil wir nicht kämpfen wollen, sondern weil es in diesem Fall möglicherweise falsch verstanden worden wäre. Wir ziehen einen anderen Paukenschlag vor. Eine politische Oper, die Fragen stellt zu Faschismus, zur Rolle des Wagner-Clans an den Festspielen in Bayreuth, Widerstand gegen die Verhältnisse thematisiert, ist durchaus in unserem Sinn. Auch die Umbenennung des Theatervorplatzes in Hermann-Levi-Platz finden wir wichtig und gut, gerade in Zeiten, in denen rechte Politik wieder salonfähig wird. Wir schätzen die Arbeit unserer Künstlerkollegen und Kolleginnen, auch deshalb stehen wir heute hier. Das Orchester hat sich im Vorfeld mit uns solidarisiert. Wir sind keine Vandalen, die blind zerstören, was andere sich erarbeitet haben. Wir wollen mit unserer Aktion erreichen, dass sich die Arbeitsbedingungen für uns verbessern, den Blick auf die Menschen hinter der Bühne und in die Verwaltung lenken. Es geht uns von ver.di darum, in der momentan laufenden Tarifrunde Verbesserungen für uns Beschäftigte aus dem Tarifbereich der Länder zu erreichen. Deshalb stehen wir heute hier im Rampenlicht, denn leider geht es nicht ohne Druck.“
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