Fünfzig Theatertreffen
1964-2013
Broschur mit 256 Seiten, Format: 230 x 270 mm
ISBN 978-3-943881-31-8
Fünfzig Theatertreffen 1964 - 2013: Kein anderes Ereignis hat so kontinuierlich einen Überblick der künstlerischen Entwicklungen an deutschsprachigen Bühnen geboten, sich so erfolgreich als Festival beim Publikum etabliert und zugleich so wirkungsvoll und aktuell Anlass gegeben zum Disput. Dieses Buch feiert die ersten fünfzig Jahre des Theatertreffens und macht im Rückblick die Veränderung des Theaters in seinem Verhältnis zur Gesellschaft lesbar - nicht als Chronik, sondern als Sammlung von Stimmen, Geschichten, Gedanken, Erinnerungen und Bildern.
In Essays werfen Till Briegleb, Petra Kohse, Urs Jenny, Bernd Wilms und Henning Rischbieter einen Blick auf die Theater-Jahrzehnte seit 1964. Die Bühnenbildner Johannes Schütz, Anna Viebrock, Jürgen Rose, Erich Wonder und Volker Pfüller haben Bildstrecken gestaltet, die ihr Theater auf sehr verschiedene Weise dokumentieren. Hans Neuenfels, Emine Sevgi Özdamar, Jürgen Flimm, Ulrich Matthes, Friedrich Dieckmann, Christiane Schneider, Peter Iden, Peter von Becker, B.K. Tragelehn, Sibylle Wirsing, Bibiana Beglau, Jan Hein, Dirk Pilz, Tobi Müller, Matthias Lilienthal, Chris Kondek, Mieke Matzke, Judith Rosmair, Franz Wille, Elisabeth Schwarz, Zhang Wu, Josef Bierbichler, Feridun Zaimoglu, Isabell Lorey, Wladimir Kaminer und Dea Loher erzählen von eindrücklichen Erfahrungen beim Theatertreffen. Dass Geschichte auch aus sehr persönlichen Erinnerungen besteht, zeigen die „Zwischenrufe" von 126 Theatermachern, Kritikern, Politikern und Unterstützern. Ein Nebeneinander von Anekdotischem, Kritischem und Klugem - jeder Beitrag ein Stein des grossen Mosaiks Theatertreffen.
„Geliebt, gebetet, gesegnet, gesungen, getanzt“, wurde auf der Bühne, „gebadet, geduscht, gestritten, gefoltert, gepeitscht, gemordet, geköpft“ – so schreibt es der „Spiegel“ im Jahr 1964 in einer begeisterten Besprechung einer der allerersten Theatertreffen-Produktionen überhaupt: Peter Weiss‘ „Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats“. „Wahnsinn und Methode spielen miteinander, gegeneinander und durcheinander.“ Gut fünfzig Jahre später – und im beinahe zehnten Jahr der Förderung durch die Kulturstiftung des Bundes – hat sich wenig geändert daran, dass sich Berlin jedes Frühjahr zum lustvoll pulsierenden Kraftzentrum des deutschsprachigen Theaters aufschwingt.
Seit 1964 haben rund fünfhundert Produktionen die Berliner Spielstätten erobert, Politiker und Intendanten sind gekommen und gegangen, die DDR – der gegenüber das kulturpolitische Unternehmen „Theatertreffen“ einst aus der Taufe gehoben wurde – ist unaufhaltsam abgestiegen, das Volk hat dem Mauer-Staat den Prozess gemacht und ein freies Europa gewählt, das mittlerweile jedoch so viele Menschen draußen vor der Tür lässt, dass manche vom Endspiel der EU zu sprechen beginnen. Dennoch: Das Berliner Theatertreffen hat in seinen ersten fünfzig Jahren über alle historischen Etappen hinweg immer weitergemacht, so dass die Kulturstiftung des Bundes ihm auch für die zweiten fünfzig Jahre phantastische Jurys, phänomenale Produktionen und viel Glück wünschen darf. Bei alldem ist das Theatertreffen lange schon kein Repräsentationsvehikel im Dienste kulturpolitischer Westanbindung mehr. Stattdessen wirkt es weit über die Grenzen der Hauptstadt hinaus und zugleich tief in die lokale Theaterszene hinein. Festen Spielstätten – immer öfter auch Gruppen der freien Szene – verschafft die Fahrkarte nach Berlin ein daheim oft sehr wirkungsvolles Plus an Anerkennung und künstlerischer Freiheit; beim Festival selbst können Profis aus den verschiedensten Theaterberufen auf Tuchfühlung gehen – miteinander und vor allem auch mit einem Publikum, das „sein“ Theaterfestival feiert als eine „einzigartige Konzentrationsübung, Welt abzubilden, Welt zu durchschauen, Welt zu erfinden“ (Hermann Beil). Dass dies Jahr für Jahr gelingt, macht das Theatertreffen weit über die Landesgrenzen hinaus nicht bloß „bemerkenswert“, sondern schlicht unverzichtbar.
Hortensia Völckers
Vorstand / Künstlerische Direktorin Kulturstiftung des Bundes
Alexander Farenholtz
Vorstand / Verwaltungsdirektor Kulturstiftung des Bundes
Kapitel | Seite |
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Kapitel | Seite |
Die ersten fünfzig Jahrevon Thomas Oberender und Yvonne Büdenhölzer | Seite 5 |
Grußwortvon Hortensia Völckers und Alexander Farenholtz | Seite 7 |
2001 bis 2013: Versuch einer StrichfassungDas deutschsprachige Theater seit der Jahrtausendwendevon Till Briegleb | Seite 9 |
Systemische Räume. 2000 bis 2010von Johannes Schütz | Seite 14 |
1989 bis 2001: Überforderung als PrinzipDas deutschsprachige Schauspieltheater der neunziger Jahrevon Petra Kohse | Seite 35 |
Fotografisches Arbeitstagebuch1992 bis 2002von Anna Viebrock | Seite 43 |
1980 bis 1989: Der Riese, die Königin und das Glück des Status quoÜber das deutsche Schauspieltheater der achtziger Jahrevon Urs Jenny | Seite 51 |
Bilder und Skizzen, Räume und Kostüme1980 bis 1992von Jürgen Rose | Seite 56 |
Schimpfwort RegietheaterDas Theatertreffen 1967 bis 1980von Bernd Wilms | Seite 75 |
Rewind: Die siebziger Jahre1968 bis 1980von Erich Wonder | Seite 82 |
1963 bis 1968: Wettkampf oder Treffen?Die ersten Jahrevon Henning Rischbieter | Seite 87 |
Zehn ausgewählte Inszenierungen1960 bis 1968von Volker Pfüller | Seite 90 |
Das erste Malvon Hans Neuenfels | Seite 96 |
Backeneckervon Emine Sevgi Özdamar | Seite 98 |
Oh Gott, rief er dann, wieder nach Berlin!von Jürgen Flimm | Seite 100 |
Früher war mehr Lamettavon Ulrich Matthes | Seite 101 |
Als die Nachtigall schlugErinnerung an das Theatertreffenvon Friedrich Dieckmann | Seite 102 |
C. P. 1981 bis 1999von Christiane Schneider | Seite 106 |
Fluss ohne WiederkehrWas mir das Theatertreffen warvon Peter Iden | Seite 107 |
AschengoldEin Dramolett für allevon Peter von Becker | Seite 110 |
Historyvon B. K. Tragelehn | Seite 112 |
Der wahrhaft schreckliche Einar SchleefEine Reminiszenzvon Sibylle Wirsing | Seite 113 |
Fünfzig Jahre – schon so lange oder erst so kurz?von Bibiana Beglau | Seite 116 |
Die Bank oder Blick übers TalEin Ort auf der Rückseitevon Jan Hein | Seite 117 |
Wer darf sprechen?Mit der digitalen Welt wird nicht alles anders in der Theaterkritik – aber manches neu verhandeltvon Dirk Pilz | Seite 118 |
Die Souveränität der AltenBericht eines Ex-Jurorsvon Tobi Müller | Seite 120 |
عيد ميلاد سعيدvon Matthias Lilienthal | Seite 121 |
Der neue Sturmvon Chris Kondek | Seite 122 |
Flamingos auf der PinguinpartyShe She Pop beim Theatertreffen 2011von Mieke Matzke | Seite 124 |
Quo Vadis TT?von Judith Rosmair | Seite 125 |
Auf und zuDas Theatertreffen hat sich geöffnetvon Franz Wille | Seite 126 |
1988 und 2013. Zwei Grüßevon Elisabeth Schwarz | Seite 127 |
Das Internationale Forumvon Zhang Wu | Seite 128 |
Jung muss man erst werdenvon Josef Bierbichler | Seite 130 |
Kreative zwischen Eigenverantwortung und Selbstausbeutungvon Isabell Lorey | Seite 133 |
Die Haltbarkeit von Erfolgvon Feridun Zaimoglu | Seite 136 |
Zwanzig Kilo Dramenvon Wladimir Kaminer | Seite 139 |
Über Hindernissevon Dea Loher | Seite 140 |
126 Zwischenrufe | Seite 143 |
Die Auswahl 1964 bis 2013 | Seite 249 |
Internationales Forum 1965 bis 2013 | Seite 266 |
TT-Festivalzeitung / TT-Blog 2005 bis 2013 | Seite 267 |
Personenregister | Seite 268 |
50 Jahre Theatertreffen Berlin
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