Kurt-Hübner-Preis geht an Robert Icke mit "Orestie"
Der britische Autor und Regisseur Robert Icke erhält dieses Jahr von der Stadt Bensheim und der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste den Kurt-Hübner-Preis für seine Inszenierung der Tragödie "Orestie" nach Aischylos am Schauspiel Stuttgart.
Peter Kümmel, Kritiker für die ZEIT und Mitglied des Preiskomitees, kommentiert: „[Ickes Inszenierung lässt die] Macht heutiger Welterklärungssysteme (Medien, Justiz, Wissenschaften) einerseits und die Angst vor den Göttern der Antike […] komplementär erscheinen. […] Orest und Agamemnon werden nicht nur von den Göttern bedrängt, sondern auch von Therapeuten, Journalisten und Juristen. […] Icke ist, als Überbrücker von Schalt- und von Kulturkreisen, fürs deutsche Theater eine Entdeckung.“ Mit der Auszeichnung eines britischen Künstlers wolle man auch für einen anhaltenden innereuropäischen (kulturellen) Dialog "im Jahr des Brexit" appellieren.