Ende für den „Salle Modulable“
Das lang diskutierte Prestigeprojekt „Salle Modulable“ in Luzern scheint gescheitert. Der Luzerner Kantonsrat lehnte nun einen Planungskredit von 7 Millionen Franken für den Bau des Neuen Luzerner Theaters ab.
Die geschätzten Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 208 Millionen Franken dazu kommen jährliche Betriebskosten von rund 31 Millionen Franken. Gleichzeitig sollen die kantonalen Beiträge an die großen Kulturbetriebe um 1,2 Millionen Franken jährlich gekürzt werden, wie der Regierungsrat am gleichen Tag bekanntgab. Damit sei das Projekt schlicht zu teuer, führten die Gegner an, und hatten damit Erfolg.
Der Kunstmäzen Christof Engelhorn hatte dem Intendanten des Lucerne Festival Michael Haefliger bereits im Jahr 2007 120 Millionen Franken für das Projekt angeboten. Der von Engelhorn eingerichtete Butterfield Trust hatte im Hinblick auf Aspekte wie Zeitplan, Raumangebot und Standort jedoch strikte Vorgaben gemacht und keinen Verhandlungsspielraum gelassen. Davon fühlten sich viele Parlamentarier zusätzlich unter Druck gesetzt. Haefliger zeigte sich angesichts der Entscheidung enttäuscht und entsetzt. Befürworter des Projekts sprachen sich dafür aus, dem Projekt wenigstens eine Chance zu geben, obwohl auch sie die Hindernisse sahen. Trotzdem sei dies eine einmalige Chance für Luzern, für ein solches Projekt eine so große Summe für die Finanzierung zu erhalten. Noch Ende August hatte das Luzerner Theater sich gegenüber dem Planungszustand des Projekts erfreut gezeigt, sodass die Befürworter zuletzt eher optimistische gestimmt waren.
Christoph Nix, Intendant des Stadttheater Konstanz, schrieb im TdZ-Recherchenband Thater_Macht_Politik über die kulturpolitischen Visionen der Stadt Luzern. Den vollständigen Text zum Download gibt es hier.