Theater Altenburg / Gera wehrt sich gegen Vorwürfe
Der Oberbürgermeister der Stadt Altenburg, Michael Wolf, wirft dem Schauspieldirektor des Theaters Altenburg / Gera, Bernhard Stengele, vor „aus Gründen der medialen Aufmerksamkeit“ die Stadt „mit rassistischen Denkweisen in der Bevölkerung in Verbindung“ zu bringen. „Durch die Art und Weise wie er dies tut, wird unserer Stadt ein erheblicher Imageschaden zugefügt“. Die bereits im Dezember 2016 entfachte Debatte um die Kündigungsgründe von vier Ensemblemitgliedern des Theaters Altenburg / Gera brachte kontroverse Positionen innerhalb der Medien hervor. Zuletzt erklärte sich das Theater unter Generalintendant Kay Kuntze als weltoffenes Haus. Diese Offenheit drückt sich sowohl über die Art der Spielplangestaltung als auch über eine nachweislich hohe Diversität innerhalb des Künstlerensembles aus. Kuntze und der kaufmännische Geschäftsführer Volker Arnold wiesen die Vorwürfe des Oberbürgermeisters ab: "Die Gründe der medialen Aufmerksamkeit sind vielmehr in einem Aufruf zum Theater- und Museumsboykott des Bürgerforums Altenburg sowie einem Leak der Piraten-Partei Gera zu finden. In diesem Leak wird ein, mit allen zuständigen Gremien abgestimmter, interner Text veröffentlicht, der die kommunalen Fraktionen über Ensembleabgänge im Zusammenhang mit fremdenfeindlichen Stimmungen und Vorkommnissen informiert. Dass Bernhard Stengele, der sich in den letzten Jahren sehr für ein weltoffenes Altenburg engagiert hat, mit seinen Antworten auf die vielen dadurch ausgelösten Interviewanfragen der Stadt geschadet haben soll, können wir nicht nachvollziehen."