Dieter Forte verstorben
Der Dramatiker, Hörspielautor und Erzähler Dieter Forte ist am 22. April im Alter von 83 Jahren gestorben.
Forte, 1935 in Düsseldorf geboren, begann seine Theaterkarriere als Hospitant am Düsseldorfer Schauspielhaus unter Karl-Heinz Stroux. Ein Jahr später erhielt er ein Autorenstipendium und arbeitete unter Egon Monk in der Fernsehspielabteilung des Norddeutschen Rundfunks in Hamburg. Nach einigen Jahren als freier Autor in Düsseldorf ging er 1970 in der Nachfolge von Friedrich Dürrenmatt als Hausautor an das Basler Theater. Sein 1970 in Basel uraufgeführtes Drama "Martin Luther & Thomas Münzer oder Die Einführung der Buchhaltung" erreichte große internationale Aufmerksamkeit und wurde von mehr als fünfzig Bühnen gespielt und in neun Sprachen übersetzt. Es folgten Dramen wie "Jean Henry Dunant oder Die Einführung der Zivilisation" (1978), "Kaspar Hausers Tod" (1979) und das "Labyrinth der Träume oder Wie man den Kopf vom Körper trennt" (1983).
In den achtziger Jahren schrieb Forte an einem mehrteiligen Romanprojekt. Zwischen 1992 und 2004 erschienen "Das Muster", "Tagundnachtgleiche" (ursprünglich "Der Junge mit den blutigen Schuhen"), "In der Erinnerung" und "Auf der anderen Seite der Welt". Zusammen bilden sie die "Tetralogie der Erinnerung".
Unter anderem beschäftigte sich Dieter Forte mit den Lebensverhältnissen der modernen Menschen unter der Herrschaft von Technik und Kapital. Er wurde für seine Theaterstücke, Romane sowie Hör- und Fernsehspiele mehrmals mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet.