Dramaturg und Theaterhistoriker Alexander Weigel verstorben
Der Dramaturg und Theaterhistoriker Alexander Weigel studierte in den fünfziger Jahren Geschichte in Leipzig. Bei Ernst Bloch und Hans Mayer hörte er Philosophie- und Literaturgeschichte. Dort traf er am Studententheater der Universität auf die Kommilitonen Adolf Dresen und Maik Hamburger.
Mit beiden verband ihn bald eine intensive Arbeitsfreundschaft am Deutschen Theater in Berlin. Von 1964 bis 2001 war er dort Dramaturg, betreute u. a. alle Inszenierungen Dresens, war später engster dramaturgischer Partner von Heiner Müller und zwischen 1988 und 1991 beteiligt an dessen Inszenierungen „Lohndrücker“, „Hamlet/Hamletmaschine“ und „Mauser“. Darauf folgte die Zusammenarbeit mit Jürgen Gosch.
Er gab die von Max Reinhardt begründeten Blätter des Deutschen Theaters neu heraus und veröffentlichte literatur- und theatertheoretische Studien zu Kleist. In der Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft und der Internationalen Heiner Müller Gesellschaft war er hochgeachtet und aktiv in ihren Programm- und Leitungsgremien.
Wenige Tage nach seinem 84. Geburtstag verstarb er am 13. Januar in einem Hospiz in Berlin.
Detlev Schneider