Projekt «Deutsches Theater Peenemünde» vorerst gescheitert
Das vor zwei Jahren von Kultureinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern gestartete Projekt «Deutsches Theater Peenemünde» ist vorerst gescheitert.
Es werde in diesem Sommer keinen speziellen Spielplan mehr im ehemaligen Kraftwerk Peenemünde geben, sagte der Intendant der Vorpommerschen Landesbühne Anklam, Wolfgang Bordel, am Dienstag in Anklam. Geplant seien lediglich einige wenige Vorstellungen wie eine gemeinsame Aufführung von deutschen und israelischen Theaterstudenten.
Insgesamt hatten nur etwa 1000 Zuschauer die fast 40 Vorstellungen in den vergangenen beiden Sommern besucht. Zeitweise sei vor weniger als 15 Gästen gespielt worden, sagte Bordel. Es sei ein Trugschluss gewesen, dass die Besucher des Historisch-Technischen Informationszentrums Peenemünde am Abend auch noch eine Theateraufführung an dem geschichtsträchtigen Ort aufsuchten. «Wir geben das Projekt aber nicht ganz auf», stellte Bordel klar. Geprüft werde ein neues Theaterkonzept mit punktuell größeren Veranstaltungen, in das möglicherweise auch internationale Kultureinrichtungen eingebunden werden sollen.
Das Deutsche Theater Peenemünde war vor zwei Jahren angetreten, um mit aktuellen politischen Stücken der Mythenbildung rund um die ehemalige Heeresversuchsanstalt in Peenemünde entgegenzutreten. An dem Projekt hatten sich neben dem Anklamer Theater und seiner Theaterakademie Zinnowitz auch das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin, das Theater Vorpommern, die Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz, das Usedomer Musikfestival sowie das fränkische Turmalin Theater Weingarts beteiligt.
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