Saisonbilanz des Magazins die Deutsche Bühne
Das Fachmagazin Die Deutsche Bühne präsentiert in der August-Ausgabe seine diesjährige Saisonbilanz. Sechzig Kritiker*innen des Blattes wurden nach Häusern und Künstler*innen aus den Sparten Schauspiel, Oper, Tanz und „Experimentelle Formen“ befragt, die ihnen in der vergangenen Saison besonders positiv aufgefallen sind.
Die „überzeugendste Gesamtleistung“ lieferte laut fünf Kritiker*innen das Theater Basel unter der scheidenden Intendanz von Andreas Beck ab. Mit den Münchner Kammerspielen auf Platz zwei wird ein weiterer (allerdings erst 2020) abgehender Intendant für seine „ästhetische Diversität“ geehrt.
„Abseits der Zentren“ konnte das Theater Hagen überzeugen. Trotz der Existenzkämpfe in einer Stadt, die dem Theater immer weiter den Geldhahn zudreht, bieten Francis Hüsers und sein Ensemble „ein ambitioniertes Programm, Mut zu großen und kleinen Stücken und spartenübergreifende Projekte“, so Kritiker Regine Müller.
In der Bilanz für die „Freie Szene“ überzeugte das Münchner Metropoltheater vor allem mit James Newton in „Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke“ gefolgt vom Künstlerkollektiv Henrike Iglesias.
Die Liste „Bühne/ Kostüm/ Raum“ führt Paolo Fentin an, dessen Name in zwei Fällen mit dem Regisseur Damiano Michieletto genannt wird. In der Kategorie „Tanz“ setzte sich Martin Schläpfer knapp durch, die Opernsparte dominiert Halles Intendant Florian Lutz.
Den „herausragenden Regiebeitrag zur aktuellen Entwicklung des Schauspiels“ bietet nach Ansicht der Expert*innen Christopher Rüping. Mit fünf Stimmen für „Dionysos Stadt“ und einer für „In der Sache J. Robert Oppenheimer“ sowie mit zwei Zusatzstimmen für „Das innovativste Format“ ist er klarer Sieger. Mit ihm auf dem Siegertreppchen Ulrich Rasche und Anna Bergmann.
Auffallend bei der Auswahl ist, dass besonders große, vereinnahmende Kunsterlebnisse, wie etwa Christopher Rüpings „Dionysos Stadt“, für Begeisterung sorgten. Des Weiteren wurde im Mittelfeld honoriert, dass sich auch immer mehr kleine Theaterhäuser eine ästhetische Diversität aneignen um ein breiteres Publikum anzusprechen und zu beteiligen.