Berliner Theatertreffen
Jury gibt Einladungen zum 52. Berliner Theatertreffen bekannt
Bei der heutigen Pressekonferenz mit Yvonne Büdenhölzer und Thomas Oberender hat die Theatertreffen-Jury des von den Berliner Festspielen veranstalteten Theatertreffens ihre Auswahl der zehn bemerkenswertesten Inszenierungen bekanntgegeben.
Die Jury, zu der Till Briegleb, Barbara Burckhardt, Wolfgang Huber-Lang, Peter Laudenbach, Bernd Noack, Stephan Reuter und Andreas Wilink gehören, wählte die folgenden Inszenierungen aus:
„Atlas der abgelegenen Inseln“ von Judith Schalansky. Regie Thom Luz. Schauspiel Hannover
„Baal“ von Bertolt Brecht. Regie Frank Castorf. Residenztheater, München
„Common Ground“ von Yael Ronen und Ensemble. Regie Yael Ronen. Maxim Gorki Theater, Berlin
„Das Fest“ nach dem Film von Thomas Vinterberg und Mogens Rukov. Regie Christopher Rüping. Schauspiel Stuttgart
„Die lächerliche Finsternis“ von Wolfram Lotz. Regie Dušan David Pařízek. Burgtheater im Akademietheater, Wien
„Die Schutzbefohlenen“ von Elfriede Jelinek. Regie Nicolas Stemann. Thalia Theater, Hamburg / Theater der Welt, Mannheim
„die unverheiratete“ von Ewald Palmetshofer. Regie Robert Borgmann. Burgtheater im Akademietheater, Wien
„John Gabriel Borkman“ von Henrik Ibsen. Regie Karin Henkel. Deutsches Schauspielhaus, Hamburg
„Warten auf Godot“ von Samuel Beckett. Regie Ivan Panteleev. Ruhrfestspiele Recklinghausen / Deutsches Theater, Berlin
„Warum läuft Herr R. Amok?“ nach dem Film von Rainer Werner Fassbinder und Michael Fengler. Regie Susanne Kennedy. Münchner Kammerspiele
Theatertreffen-Leiterin Yvonne Büdenhölzer nannte die diesjährige Auswahl "ein Festival der Uraufführungen und der Debütanten." Es sei in der jungen Regie-Generation eine verstärkte Politisierung des Theaters festzustellen, die eingeladenen Theatermacher widmeten sich "in sehr heterogenen Stilen großen gesellschaftspolitischen Problemen wie Krieg, Flucht und den dadurch bedingten Traumata." Die Einaldung von Frank Castorfs "Baal"-Bearbeitung, deren Absetzung Suhrkamp Verlag und Brecht-Erben gerichtlich erwirken wollen, sei auch als Appell zu verstehen, diesen Schritt zu überdenken.
Dem Regisseur, Schauspieler und Autor Rainer Werner Fassbinder, der im Mai dieses Jahres 70 Jahre alt geworden wäre, widmet das Theatertreffen in diesem Jahr einen „Focus Fassbinder“. Parallel zum Theatertreffen findet im Martin-Gropius-Bau, dem Ausstellungshaus der Berliner Festspiele, vom 6. Mai bis zum 23. August 2015 die Ausstellung „Fassbinder – JETZT“ statt . Das 52. Theatertreffen findet vom 1. bis zum 17. Mai 2015 statt und wird am Freitag, den 1. Mai 2015 im Haus der Berliner Festspiele eröffnet. Das Programm beinhaltet auch Aufführungen und Veranstaltungen des Stückemarkts, des Internationalen Forums, Gespräche und Diskussionen im Camp, Konzerte sowie Preisverleihungen.