Peter Handke und Olga Tokarczuk erhalten die Literaturnobelpreise für 2018 und 2019

Die Schwedische Akademie gab am heutigen Tag in Stockholm die Literaturnobelpreisträger bekannt. Für 2019 erhielt diesen der österreichische Autor und Dramatiker Peter Handke. Nachholend für 2018 wurde die Polin Olga Tokarczuk ausgezeichnet.

Die Akademie lobte Peter Handke "für ein einflussreiches Werk, das mit sprachlichem Einfallsreichtum die Randbereiche und die Besonderheit der menschlichen Erfahrung erforscht“ und Olag Tokarczuk für eine "erzählerische Vorstellungskraft, die mit enzyklopädischer Leidenschaft das Überschreiten von Grenzen als Lebensform" repräsentiere.

Peter Handke wurde 1942 in Griffen, Österreich geboren. Er studierte zunächst Jura in Graz, was er jedoch vor der Abschlussprüfung abbrach. Seither widmet er sich dem Schreiben. 1966 erschien sein erster Roman „Die Hornissen“ und im selben Jahr wurde sein inzwischen legendäres Theaterstück „Publikumsbeschimpfungin Frankfurt am Main in der Regie von Claus Peymann uraufgeführt. In der Zwischenzeit sind mehr als dreißig Erzählungen und Prosatexte entstanden, sowie elf weitere Theaterstücke. Handke ist zudem als Übersetzer tätig. Die Formenvielfalt seines international ausgezeichneten Werkes erklärte er selbst 2007 mit den Worten: „Ein Künstler ist nur dann ein exemplarischer Mensch, wenn man an seinen Werken erkennen kann, wie das Leben verläuft. Er muss durch drei, vier, zeitweise qualvolle Verwandlungen gehen.“

Olga Tokarczuk wurde 1962 in Sulechów bei Zielona Góra, Polen, geboren. Sie studierte Psychologie an der Universität Warschau und war anschließend zunächst als Therapeutin tätig. Ihr Romandebüt „Prodroz ludzi ksiegi“ (Die Reise der Buchmenschen) erschien 1993 und wurde von der Gesellschaft der polnischen Buchverlage als bestes Prosadebüt der Jahre 1992 und 1993 ausgezeichnet. 1998 zog sie sich in das kleine Dorf Krajanów bei Nowa Ruda zurück und begann dort, nachdem sie mehrere Jahre einen eigenen Verlag, Ruta, führte, ganz dem Schreiben zu widmen. Sie gilt als eine der interessantesten polnischen Autorinnen und wurde u.a. bereits mit dem Nike-Preis und dem Man Booker International Preis ausgezeichnet. In deutscher Übersetzung erschienen zuletzt ihre Werke „Unrast“ (2009), „Der Gesang der Fledermäuse“ (2011) und „Die Jakobsbücher“ (2019).

Im Jahr 2018 hatte die Akademie die Verleihung des Literaturnobelpreises aufgrund eines folgenschweren Skandals verschoben. 18 Frauen hatten dem Ehemann des Akademie-Mitglieds Katarina Frostenson, Jean-Claude Arnault, sexuellen Missbrauch vorgeworfen. Zudem gab es Korruptionsvorwürfe. Der Literaturnobelpreis ist mit neun Millionen schwedischer Kronen (rund 830 000 Euro) dotiert und wird jedes Jahr am 10. November, dem Todestag von Preisstifter Alfred Nobel, verliehen.

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