Alle Beiträge von Tom Mustroph
Report
Das Festival Theater der Dinge an der Berliner Schaubude
von Tom Mustroph
Das Festival macht seinem Namen alle Ehre. Denn es waren vor allem die Dinge, die bei diesem alljährlichen Festival der Berliner Schaubude begeisterten. Zwar waren sie von Menschen animiert. Aber wie schnell zum Beispiel einem Streichholz so etwas wie eine Seele zufiel, war berührend. Als Schlüsselmoment für’s Gelingen der Belebungsprozesse erwies sich die Freude daran, etwas zu erzählen und miteinander zu teilen.
Auch ganz kleine Dinge können Zauberkraft entfalten. Beim palästinensischen…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 1/2023
Gespräch
von Tom Mustroph und Yana Salakhova
Yana Salakhova, wie ist die Situation vor Ort, ist überhaupt an Theateraktivitäten zu denken? Haben Ihre Landsleute Zeit, Muße und Interesse dafür?
Die Lage ist natürlich nicht einfach. In Kyjiw haben wir gegenwärtig mit Stromausfällen zu kämpfen. Wir widerstehen aber der Politik von Terror und Angst mit den Mitteln des Theaters und der Gemeinschaft, die sich über Theateraktivitäten herstellen lässt. In Zhytomir haben wir kürzlich einen Workshop des Theaters der Unterdrückten mit…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 12/2022
Magazin
Das Kosovo Theatre Showcase zeigt gewachsene Produktivität und Diversität
von Tom Mustroph
Manchmal führt ein Mangel zu positiven Effekten. Weil das Nationaltheater von Prishtina wegen Umbaumaßnahmen geschlossen ist – offiziell wurden zwei Jahre Bauzeit verkündet, Kenner:innen der Szene gehen von mindestens fünf Jahren aus –, musste das Kosovo Theatre Showcase auf andere Orte ausweichen. Das war für einige Produktionen die er nun schon zum fünften Mal stattfindenden Austauschplattform für Theaterproduktionen in der Balkanregion aber durchaus förderlich. Und für das Publikum, sowohl…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 12/2022
Magazin
Das ATOLL Festival in Karlsruhe als Motor der Szene
von Tom Mustroph
Die Sparte ist jung, vor allem in Deutschland. Einen Standort, der auf jahrzehntelange Programmierung von Zeitgenössischem Zirkus zurückblicken kann, gibt es aber doch. Es handelt sich um das Tollhaus in Karlsruhe, das seit 2016 das ATOLL Festival ausschließlich für Zeitgenössischen Zirkus veranstaltet und erste Zirkusproduktionen bereits in den achtziger Jahren zeigte.
„Wir sind da schon Pioniere“, sagt Geschäftsführer Bernd Belschner mit einer Mischung aus Stolz und Selbstverständlichkeit.…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 12/2022
Magazin
Das CircusDanceFestival in Köln treibt die Gattungsvielfalt voran
von Tom Mustroph
Das CircusDanceFestival in Köln stellte experimentelle Zirkusformate vor und scheute sich dabei nicht davor, auf die grüne Wiese zu gehen und selbst Manegen zu benutzen.
Mit der geförderten Kunst ist es oft ein Kreuz. Um die Förderwürdigkeit nachzuweisen, werden gern Kategorien aufgebaut. Die U- und die E-Kunst waren solche Begriffe. Auch wie sich das Literaturtheater im späten 19. Jahrhundert von anderen Kunstformen wie etwa dem Zirkus hinwegnobilitierte, gehört in diesen Erzählstrang. Mirjam…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 9/2022
Magazin
Das Heiner-Müller-Programm der slowenischen Band Laibach
von Tom Mustroph
Die in der beginnenden Pandemie halb vergessene Produktion „Wir sind das Volk“ von der Band Laibach mit Texten von Heiner Müller wird urplötzlich zum aktuellen Stück zur Lage. Gesagtes, Geschriebenes und auch Gesungenes ändern sich, wenn die Kontexte sich ändern. Diese Erfahrung durfte man beim musikalisch-theatralen Industrial-Event „Wir sind das Volk“ machen, den die slowenische Konzept-Band Laibach mit sehr deutschen Texten von den Gebrüdern Grimm über Adolf Hitler bis Heiner Müller im…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 5/2022
Magazin
Der Kosovo Theatre Showcase in Pristina spiegelt die Probleme der Region
von Tom Mustroph
Theaterkunst trägt in sich Elemente der Arbeit des Sisyphos. Während sich Theaterkünstler:innen aus Kosovo und Serbien für gemeinsame Produktionen treffen und dabei die alten Kriege aufarbeiten, wirkt der Krieg in der Ukraine wie ein Spaltpilz in beiden Ländern. Kosovo drängt in die Nato, während Serbien wieder näher an das Russland des Wladimir Putin heranrückt.
Es ist ein Jammer. Viel Wegstrecke ist bereits zurückgelegt auf dem Balkan. Als Beleg dafür kann das Kosovo Theatre Showcase in der…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 4/2022
Festival
Die digitale Ausgabe des Internationalen Figurentheaterfestivals Erlangen im Mai 2021
von Tom Mustroph
aus der Zeitschrift: double 44
Magazin
Die Berliner Ballettschule und Schule für Artistik öffnet sich neuen Zirkusformen
von Tom Mustroph
Neuer Zirkus ist im Kommen, sogar in Deutschland. Und da auf allen Ebenen. Die bislang vor allem der tradierten Artistik verpflichtete Staatliche Ballettschule Berlin und Schule für Artistik öffnet sich für die neue Zirkusform und schließt perspektivisch eine gravierende Ausbildungslücke. Damit kann die Schule, in der bis vor Kurzem der Ballett-Zweig noch als der wichtigere galt, der aber wegen der Querelen um die frühere Leitung in den letzten Jahren massiv in Verruf geriet, einen Weg in eine…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 3/2022
Neustart
Alexander Riemenschneider und Christina Schulz machen das Theater an der Parkaue Berlin zukunftssicher
von Tom Mustroph
„Berlin baut“, so prangt es in weißer Schrift auf rotem Grund auf einem Schild vor der Fassade des Theaters an der Parkaue. Berlinerinnen und Berlinern jagt so eine Ankündigung Schauer der Angst über den Rücken. Denn fungiert der Senat als Bauherr, wie hier bei der technisch notwendigen Sanierung des Theaters, sind Verzögerungen und Kostensteigerungen Alltag. Bis 2024 soll dieser Umbau dauern. Der ursprüngliche Bau, vor 111 Jahren als Schulgebäude errichtet und 1950 zum Kinder- und…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 2/2022
Gespräch
von Salomon Bausch und Tom Mustroph
Salomon Bausch, welchen Umfang hat das gerade eröffnete Pina Bausch Archiv?
Es handelt sich um ungefähr 300.000 fotografische Objekte und etwa 9000 Videos. Hinzu kommen Kostüme, Bühnenbilder und Regiebücher meiner Mutter. Das Online-Archiv umfasst etwa 1,5 Petabyte Daten, das sind 1500 Terabyte.
Beeindruckend. Im Online-Archiv sind aktuell aber lediglich 31 Videos und 1330 Fotos zugänglich. Ist es jetzt ein Zwischenstand der Digitalisierung oder Resultat einer Auswahl?
Es handelt sich um…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 1/2022
Magazin
von Tom Mustroph
Eigentlich sollten Tobias Morgenstern und Thomas Rühmann, Gründer und Organisatoren des Theaters am Rand in Zollbrücke, in diesem Herbst mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt werden. Kurz vor der Zeremonie wurde die Ehrung aber zurückgezogen. Offizielle Begründung: Die Ordenswürdigkeit von Morgenstern sei nicht mehr gewährleistet. Das wirft Fragen auf: Danach, wie ordenswürdig künstlerisches Tun überhaupt zu sein hat und wie viele Kontroversen eine Gesellschaft aushalten kann und sollte.
Dem…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 1/2022
Magazin
Fremde spielen. Materialien zur Geschichte von Amateurtheater. Hg. von Claudius Baisch, Henrike Schmidt, Dana Soubh, Schibri Verlag, Uckerland 2020, 24,80 EUR.
von Tom Mustroph
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 12/2021
Magazin
Édouard Louis, Angélica Liddell und Kirill Serebrennikov beim FIND-Festival
von Tom Mustroph
Im letzten Jahr fiel Pandemie-bedingt das Festival Internationale Neue Dramatik an der Berliner Schaubühne aus. In diesem Jahr wurde es mit weitgehend gleich gebliebenem Programm wiederholt. Das ist einerseits verdienstvoll. Andererseits wirkte FIND in diesem Jahr seltsam aus der Zeit gefallen.
Es muss eine Revolution her. Dies behauptete Édouard Louis zum Abschluss seiner Ein-Mann-Show „Qui a tué mon père? (Wer hat meinen Vater umgebracht)“. Er erntete zustimmenden Applaus – im ansonsten…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 11/2021
Magazin
Die Berliner Festspiele beleben für kurze Zeit den Monumentalkörper ICC
von Tom Mustroph
So schafft man Liebhaber. Ein gefühltes halbes Menschenleben lag das Berliner ICC wie ein an den Strand gespülter Riesenwal an der einstigen Rennstrecke Avus. Leblos, ja sterbend wirkte auch der Bau. Seit der Schließung im Jahre 2014 lag er, unterbrochen nur von einer Zwischennutzung als Geflüchteten-Unterkunft, grau und vor sich hin staubend in Berlins Verkehrslärm.
Im Oktober, zur Feier des 70. Geburtstags der Berliner Festspiele, schaltete der scheidende Intendant Thomas Oberender für zehn…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 11/2021
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