Thema
Das Gegenwartstheater zwischen Aktionismus und Elfenbeinturm – die Dramatikerin Sasha Marianna Salzmann und die Regisseurin Laura Linnenbaum im Gespräch mit Gunnar Decker
von Gunnar Decker, Laura Linnenbaum und Sasha Marianna Salzmann
Sasha Marianna Salzmann, bei Ihnen glaube ich in den Interviews zu Ihren letzten Stücken „Hurenkinder Schusterjungen“ und „Die Aristokraten“ herausgehört zu haben, dass wir müden Europäer auf unserem Elfenbeinturm, der in Wahrheit eine Festung ist, das Privileg unseres Nihilismus pflegen, derweil wir gefährlich in Selbstgefälligkeit versinken. Und bei Ihnen, Laura Linnenbaum, hatte ich während des von Ihnen in Chemnitz kuratierten Festivals Unentdeckte Nachbarn und des von Ihnen…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 9/2017
Stück
Die Autorin Sasha Marianna Salzmann über ihr neues Stück „Die Aristokraten“ im Gespräch mit Lena Schneider
von Sasha Marianna Salzmann und Lena Schneider
Sasha Marianna Salzmann, wir haben erstmals 2012 ein Stück von Ihnen gedruckt, „Muttersprache Mameloschn“. Mein erster Gedanke bei der Lektüre von „Die Aristokraten“ war jetzt: Wo ist das Spielerische, Zärtliche geblieben?Ein anderes Thema braucht einen anderen Umgang. In „Mameloschn“ habe ich über Liebe in der Familie geschrieben, die sich nicht kommunizieren lässt. Man scheitert an allen Skills, die man sich über Jahre antrainiert hat. In „Die Aristokraten“ geht es ja genau um das…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 10/2016
Stück
von Sasha Marianna Salzmann
für die hoffnungsloseste aller Romantikerinnen
Personen
Sascha ist jungSchura ist jung
Alexander ist noch nicht begraben
Sascha und Schura sitzen auf der Fensterbank und lassen die Beine baumeln. Sie schauen ins Dunkel. So dunkel, dass man bestimmt nichts erkennen kann außer sich selbst, wenn man nah genug rankommt.
Sascha: Einfach raus?Schura: Einfach raus.Sascha: Und dann?Schura: Sag du es mir.Sascha: –Schura: Wenn sie einfach rausgehen.Sascha: –Schura: Ohne Tricks.Sascha: Ich weiß es…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 10/2016
Gespräch
von Sasha Marianna Salzmann und Patrick Wildermann
Sasha Marianna Salzmann, Sie leben mittlerweile zu gleichen Teilen in Berlin und in Istanbul. Die Stadt am Bosporus nennen Sie Ihre „ewige Geliebte“. Was zieht Sie so an?Sie wissen ja, wie das mit Liebe ist. Sie lässt sich nicht wirklich erklären. Die Gesichter der Menschen, die Sprache, die Kommunikation zwischen den Worten, der Bosporus, die Architektur. Es liegt eine sehr eigene Stimmung über der Stadt. In meinen Augen ist das weniger die resignative Melancholie, die Orhan Pamuk als „Hüzün“…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 4/2016
Thema: Phobien der Gegenwart
Wir müssen unsere Ängste auseinanderpflücken, um eine Chance zu haben
von Sasha Marianna Salzmann
Sexual Preferences: No blacks, no arabs, no asians. Bei einer Podiumsdiskussion zum Thema Postcolonialism and Queerness erzählte einer der Panelist*innen über seine Rassismuserfahrungen auf schwulen Portalen wie GayRomeo und Grinder. Seine Conclusio aus den Anekdoten über Männer, die ihn aufgrund seiner Hautfarbe abgelehnt haben, war: „Hey, I do not wanna police desires. If they don’t like it, they don’t.“
Das hat mich verblüfft. Heißt das, das Begehren steht außerhalb von uns, von den…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 11/2015
Stück
Die Autorin Marianna Salzmann über ihr Stück „Hurenkinder Schusterjungen“ und den Luxus, nihilistisch sein zu können, während es an der Rändern Europas brennt, im Gespräch mit Dorte Lena Eilers
von Dorte Lena Eilers und Sasha Marianna Salzmann
Marianna Salzmann, Sie haben „Hurenkinder Schusterjungen“ geschrieben, nachdem Sie im vergangenen Jahr in Istanbul waren, als dort im Mai die Proteste gegen Tayyip Erdogan und seine Regierung losbrachen. Wie haben Sie als Außenstehende die Demonstrationen erlebt?Ich habe acht Monate in Istanbul gelebt und mich in die Stadt verliebt. Ich wollte alles wissen, wollte alles verstehen. Das ist bei einer Stadt wie Istanbul nicht einfach. Ich habe mich viel mit Gentrifizierung befasst, war mit…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 3/2014
Stück
(mein Kopf ist ein offener Koffer aus dem Gott Vater Staat herausfällt aber nicht zerbricht weil er so zäh ist wie Gummi)
von Sasha Marianna Salzmann
in Gedenken an alle, die mit einer Tränengaskartusche im Schädel auf einen besseren Moment warten, um aus dem Koma aufzuwachen, als jetzt
PERSONEN Tschech, Besitzer, um die einundvierzigAli, Frau, um die neunundzwanzig Buchs, Kind, um die fünfundzwanzig
Vor den Türen (Casting) Tschech: Es könnte mir egal sein, aber es ist mir nicht egal.Buchs: Das finde ich gut.Tschech: Weil ich mit drin wohne.Ali: Das finde ich seltsam.Tschech: Seltsam?Buchs: Voll gut. Tschech: Familienbesitz schon lange.…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 3/2014
Stücke
von Sasha Marianna Salzmann
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 10/2012
Stücke
Die Autorin Marianna Salzmann im Gespräch mit Mehdi Moradpour
von Mehdi Moradpour und Sasha Marianna Salzmann
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 10/2012