Alle Beiträge von Anna Opel
Magazin
Erwin Piscator’s Legacy Lives On, Conversations about Theater. Hg. Michael Lahr, Verlag Elysium Between Two Continents 2020, 170 Seiten, 20 Euro.
von Anna Opel
„Amerika: Kein Landen möglich. Die Bedingungen waren unmöglich, auch meine pers(önliche) Unfähigkeit, mich anzupassen“, schrieb Piscator 1956 in sein Tagebuch. Den Begriff „politisches Theater“ habe der Erfinder des politischen Theaters in den zwölf Jahren seines New Yorker Exils niemals erwähnt, schreibt Herausgeber Michael Lahr im Vorwort zu seinem zweisprachigen Interviewband „Piscators Erbe lebt weiter“.
Piscator kommt im Jahr 1940 in die Stadt, die während der Kriegsjahre zum Fluchtpunkt…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 9/2022
Magazin
V. Gert: Ich bin eine Hexe. Kaleidoskop meines Lebens. Alexander Verlag; I. Schürmann-Mock: Frauen sind komisch. Kabarettistinnen im Porträt
von Anna Opel
Wo sie auftrat, entstanden im Publikum Tumulte. Die Erfinderin des Grotesktanzes Valeska Gert schockierte und faszinierte ihre Zuschauerinnen und Zuschauer. Kurt Tucholsky feierte sie als „hervorragende Tänzerin“ und „außergewöhnliche Frau“. Zeitlebens war Gert künstlerische Avantgarde, mit Sergej Eisenstein liiert, in ihren unzähligen Bar-Projekten kellnerten Tennessee Williams und Klaus Kinski. „Unter allen Umständen wahr sein“ wollte die Tänzerin und Menschendarstellerin. Und es gelang.…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 1/2020
Magazin
Janina Audick: Talent. Edition Patrick Frey, Zürich 2018, 220 Seiten, 58 EUR.
von Anna Opel
„Hase wäre falsch. Bleib bei der Taube, kann es nicht erklären, aber Hase ist falsch“, schreibt Christoph Schlingensief 2003 per SMS an Janina Audick. Sie ist gerade dabei, das Produktionsdesign für seine Wagner-Rallye im Jahr 2004 zu entwickeln. Wenn die Taube richtig ist und Schlingensief nicht erklären kann, warum, gibt das Auskunft darüber, dass das Verhältnis von Bildwelt und Inszenierung flirrt. Auch wenn sie gerade keine illustrative Funktion haben, sind die Elemente keineswegs…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 12/2018
Look Out
Die Schauspielerinnen Anne Haug und Melanie Schmidli befreien sich als Projekt Schooriil vom Chauvinismus des Theaters
von Anna Opel
Können Frauen komisch sein? Das energetische Duo Projekt Schooriil beantwortet diese Frage seit 2013 in seiner Late Night Show an den Berliner Sophiensaelen mit Ja. Die Show genießt in Berlins freier Theaterszene Kultstatus als Reflexionsbude zweier selbsternannter Diven, die mit grimmiger Systematik all jene Zumutungen auf die Schippe nehmen, die ihnen im Berufsalltag begegnen.
Anne Haug und Melanie Schmidli lernten sich vor zwanzig Jahren in ihrer Heimatstadt Basel kennen und studierten…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 9/2018
Auftritt
Theater an der Parkaue: „Die Maschine steht still“ (DSE) nach E. M. Forster. Regie Evy Schubert, Ausstattung Isabelle Kaiser
von Anna Opel
Stell dir vor, das Internet hat uns zu Dienstleistungsjunkies gemacht, ein Klick und alles kommt zu dir nach Haus. Stell dir vor, die Wartung läuft schlampig, oder der Strom fällt in dem Moment aus, in dem wir für das analoge Leben nicht mehr brauchbar sind.
Sechzig Jahre vor der Erfindung des Internets erzählt der britische Schriftsteller E. M. Forster in einem märchenhaften Science-Fiction-Abenteuer von Menschen, die einst eine ähnliche Maschine erschufen wie das Internet. Alle…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 3/2018
Look Out
Die Berliner Autorin und Regisseurin Evy Schubert zeigt Kommunikation als Ausgreifen in Richtung Mitmensch
von Anna Opel
Eine Frau nachts allein in der Villa Silberblick, dem Nietzsche-Archiv in Weimar, umgeben von stummen Exponaten. Kein Wunder, dass die Assoziationsmaschine anspringt. Evy Schuberts Text „Goldene Angelegenheiten“ ist unter solch skurrilen Umständen im Frühjahr 2016 während eines Stipendienaufenthalts entstanden. Umgeben von Zeugnissen eines gewichtigen Denkerlebens, die hier nachts völlig unbeachtet herumstehen, umkreiste sie schreibend die An- und Abwesenheit von Blicken, ein universelles…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 1/2017
Protagonisten
Zehn Jahre Solistenensemble Kaleidoskop
von Anna Opel
When you’re falling, you’re safe“, verspricht der Hypnotiseur und führt die Zuschauerin zu einer schwarzen Yogamatte, auf der sie innerhalb von 90 Sekunden reglos liegen und ihren Wahrnehmungen nachlauschen wird. Weihrauch, repetitive Minimalmusik, flirrender Gesang und suggestive Laserprojektionen haben das Publikum auf den Punkt vorbereitet, an dem sie in „Black Hole“ zu Komplizen werden. Komplizen des Sterbens. Komplizen in einem Trauerritual. Das Solistenensemble Kaleidoskop und der…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 4/2016
Magazin
Sabine Bergk: Gilsbrod. Novelle. Dittrich Verlag, Berlin 2012, 120 S., 14,80 EUR.
von Anna Opel
Aus der dunklen Ecke am Bühnenrand ertönt das Klagelied einer gequälten Kreatur. In einem einzigen langen Satz gibt die Souffleuse Auskunft über die raumgreifende Sopranistin, die am Stadttheater ihr Unwesen treibt. Die große Gilsbrod, Schrecken und Stolz des Intendanten, hat sich versungen. Auf dem Weg zum viergestrichenen C wartet sie mit bohrendem Blick und flatterndem Zäpfchen auf den richtigen Text, den die Souffleuse nicht geben kann. Denn sie muss schrecklich lachen, und es entlädt sich…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 1/2013
Look Out
Die Schauspielerin Vanessa Stern dekonstruiert urkomisch weibliche Rollenmodelle
von Anna Opel
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 11/2012
Look Out
Wie die Berliner Performancegruppe copy & waste durch fehlerhaftes Kopieren neue Einsichten gewinnt
von Anna Opel
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 01/2012
Bücher
Ästhetik, Produktion, Institution. Hrsg. von Franziska Schößler und Christine Bähr, transcript Verlag, Bielefeld 2009, 370 S., 31,80 EUR.
von Anna Opel
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 01/2010
Freie Szene
Drei Fragen an Shermin Langhoff, die Leiterin des Ballhaus Naunynstraße
von Anna Opel
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 01/2010
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