Alle Beiträge von Natalie Fingerhut
Gespräch
von Natalie Fingerhut und Mable Preach
Mable Preach, Sie arbeiten gerade mit Branko Šimić und Sophia Hussain als Regietrio an „Escape the Room 2.0 – Unlearn Racism“, einer Produktion für das Krass Kultur Crash Festival auf Kampnagel Hamburg. Wie der Name erahnen lässt, ist es bereits Ihr zweites Escape-Room-Projekt, das erste fand unter dem Titel „Escape the Room: Fight the Power“ 2020 statt. Wie kam die Kombination eines Escape Rooms mit dem Thema Rassismus zustande?
Eva Maria Stüting von den Kulturagenten für kreative…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 6/2021
Magazin
Die digitalen Lessingtage des Hamburger Thalia Theaters bringen die Stimmenvielfalt europäischer Künstlerinnen und Künstler ins Wohnzimmer
von Natalie Fingerhut
Da sitzt er mit Strickmütze im offenbar frostigen Nachtasyl, ausgerechnet dem Ort des Hamburger Thalia Theaters, an dem sonst die jungen Regisseure des Hauses inszenieren und die besten Partys stattfinden: Thalia-Intendant Joachim Lux hat den Ort für seine Eröffnungsansprache der diesjährigen Lessingtage sicher nicht zufällig gewählt. Denn es ist ein Ort des Experimentierens und der Begegnung. Und genau das, so sagt er in seinen einführenden Worten, soll das digitale Format „Stories of…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 3/2021
Gespräch
von Natalie Fingerhut und Tuğsal Moğul
Foto: Linda Rosa Saal
Herr Moğul, viele Ihrer Stücke thematisieren die Entwicklungen an unseren Krankenhäusern. Sie sind aber nicht nur Dramatiker und Regisseur, sondern selbst auch Arzt: Wie sehen Sie den Klinikalltag?
Als ich von Niels Högel las, war meine erste Reaktion: Das hätte überall in Deutschland passieren können.
Der Krankenpfleger hatte Patienten lebensbedrohliche Medikamente gespritzt und wurde in 85 Fällen des Mordes schuldig gesprochen.
Das System ist so überfordernd, das…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 11/2020
Look Out
Der Berliner Regisseur Anton Kurt Krause liebt das Spiel mit Medien und Räumen
von Natalie Fingerhut
Zwei Schauspieler, eine abgeklebte Spielfläche, ein Klavier und ein Haufen Reisetaschen – mehr brauchte Anton Kurt Krause 2015 nicht für „Ich rufe meine Brüder“. Das Kammerspiel einer Realitätsverschiebung von Jonas Hassen Khemiri stand vier Jahre auf dem Spielplan des Hamburger Thalia Theaters in der Gaußstraße. Krause zeichnete die Paranoia eines jungen Mannes mit Migrationshintergrund nach einem Autobomben-Anschlag so präzise, dass Medien und Publikum gleichermaßen euphorisiert auf den…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 1/2020
Magazin
Zu Händen: Kampnagel Hamburg
von Natalie Fingerhut
Endlich wieder Du und ich, endlich wieder zwei Vorstellungen pro Abend und heiße Diskussionen im Festival-Avant-Garten! Ach, aber irgendwie ist alles nicht mehr so aufregend, rasant und wild wie früher. Sind wir vielleicht zu lange zusammen? Seit mehreren Jahren schreibe ich über Dich, und schon letztes Jahr hatte ich das Gefühl, dass unsere Liebe etwas erkaltet.
Du hast immer noch die richtig guten Grenzgänger zwischen Theater, Tanz, Performance und Installation bei Dir zu Gast, und ich weiß…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 10/2019
Magazin
Mit der Werkschau XCHANGES auf Kampnagel Hamburg geht das Förderprogramm „Szenenwechsel“ des ITI und der Robert-Bosch-Stiftung zu Ende
von Natalie Fingerhut
In K1 wird gegessen: Glasnudelsalat, Aufstriche, Brot. Nah beim Eingang des Raums auf Kampnagel steht ein DJ-Pult, dort in Aktion: das Live-Electro-Orchester der Monika Werkstatt um Musiklegende Gudrun Gut. Das offene Format „Cooking in Crisis“ wurde von den Performern von Showcase Beat Le Mot und fluid states aus Kroatien erarbeitet. Laut Programmblatt handelt es sich „um ein begehbares Bühnenbild, in dem die Künstler*innen ein Menü kochen und dabei eine Gesprächssituation herstellen …, in der…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 9/2019
Look Out
Der Regisseur Alek Niemiro zeigt am Thalia Theater Hamburg, dass Grenzgänge das Risiko wert sind
von Natalie Fingerhut
Steffen Siegmund tastet, ja, schmeckt sich in den Text hinein. Fast ist es, als müsse er die Sprache für seine Situation erst erschaffen. Er bekommt 2017 den Boy-Gobert-Preis für Nachwuchsschauspieler an Hamburger Bühnen verliehen – unter anderem für dieses Solo. Es ist ein düsterer Roman, den Alek Niemiro zu einem beklemmenden Abend verdichtet hat: Édouard Louis’ „Das Ende von Eddy“ handelt von einem Jungen, der nicht nur eine hohe Stimme, sondern auch noch die Sehnsucht nach dem „falschen“…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 6/2019
Magazin
Das Sommerfestival auf Kampnagel in Hamburg setzt gerne auf volles Risiko – in diesem Jahr jedoch sind viele Arbeiten konzeptionell unentschlossen
von Natalie Fingerhut
Mit Festivals ist das so eine Sache. Wenn es gut läuft, erlebt man geballt grandioses Theater in wenigen Tagen oder Wochen – so geschehen in den Vorjahren beim Internationalen Sommerfestival auf Kampnagel. Leider hatte ich dieses Jahr Pech: Von fünf besuchten Vorstellungen waren drei konzeptionell ungewohnt unentschieden. Allerdings fährt dieses Festival volles Risiko. Kurator András Siebold lädt nicht nur bewährte Produktionen der Festivallandschaft ein, sondern setzt auf langjährige…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 10/2018
Magazin
Am Hamburger Lichthof Theater formt sich mit „Staging Democracy“ ein Bürgertheaterprojekt zu einem demokratischen Bühnenexperiment
von Natalie Fingerhut
„Bürger an die Macht!“, „Lügenpresse, auf die Fresse!“ – 21 Darsteller in Weiß skandieren die gängigsten Demo-Sprechchöre einer politikverdrossenen Zeit. Sie sind Teil von „Staging Democracy“, einem Bürgertheaterprojekt des Hamburger Lichthof Theaters. Der Abend ist das Ergebnis eines einjährigen Experiments zum Thema Demokratie, initiiert von der Autorin und künstlerischen Leiterin Dagrun Hintze.
Inspiriert hatte sie das Buch „Gegen Wahlen – Warum Abstimmen nicht demokratisch ist“ von David…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 9/2018
Auftritt
Oldenburgisches Staatstheater: „Zur schönen Aussicht“ von Ödön von Horváth. Regie Lucia Bihler, Bühne Stefanie Grau, Kostüme Leonie Falke
von Natalie Fingerhut
Ein Bild bleibt: Christine (Agnes Kammerer) klebt am Boden fest, im Halbkreis um sie herum die männlichen Bewohner des Hotels, stehend. Sie reden ihr ein, sie sei mit jedem von ihnen intim gewesen. Das Mädchen, das seiner Wahrnehmung nicht mehr trauen kann, zuckt wie eine Fliege in der Falle. Der schräg gekippte Spiegel an der Bühnenrückseite zeigt das Geschehen als Draufsicht, lässt das Publikum die dominante Männerperspektive einnehmen. Eine ausweglose Situation, und doch wird Christine die…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 6/2018
Festivals
Theater der Welt 2017: Der Hafen als Zentrum globaler Bewegung
von Natalie Fingerhut
Über 330 Veranstaltungen in 17 Tagen, 44 internationale Produktionen, davon 27 Ur- und Erstaufführungen: Im Gespräch mit dem Kuratorium, bestehend aus Amelie Deuflhard und András Siebold von Kampnagel sowie Joachim Lux und Sandra Küpper vom Thalia Theater, wurde deutlich, dass Theater der Welt 2017 in Hamburg an Grenzen geht (siehe TdZ 05/2017). Doch der Aufwand hat sich gelohnt: Die Auslastung des Hauptprogramms des Festivals vom 25. Mai bis zum 11. Juni lag bei satten 83,5 Prozent. Klar, dass…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 9/2017
Protagonisten
Bei Theater der Welt 2017 in Hamburg steht der Hafen im Zentrum – die Kuratoren Joachim Lux und Sandra Küpper vom Thalia Theater sowie Amelie Deuflhard und András Siebold von Kampnagel im Gespräch mit
von Amelie Deuflhard, Natalie Fingerhut, Sandra Küpper, Joachim Lux und András Siebold
Fangen wir mit Ihrem Konzeptionsgedanken an: „Think global, act local“. Wie ist es zu diesem Vierer-Kuratorium gekommen? Amelie Deuflhard: Theater der Welt war immer schon ein Festival, das an ein Stadttheater angegliedert war. Bisher hat ein auswärtiger Kurator allein das Programm gestaltet. Dieses Mal hat Joachim Lux als Präsident des Internationalen Theaterinstituts (ITI) das Festival nach Hamburg geholt und wollte das Programm aus der Stadt heraus gestalten. So entstand die Idee, dass…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 5/2017
Protagonisten
In Oldenburg stiftet das Projekt BANDEN! neue performative Allianzen zwischen Institution und freier Szene
von Natalie Fingerhut
November 2016: Klassenfahrtstimmung in der Kantine des Staatstheater Oldenburg. Das Markus&Markus-Ensemble ist aus Oberbayern zurück, wo die Beteiligten eine Woche am Stück Szenen für ihr Projekt „Die Rache“ gedreht haben. Hier sprühen die Funken, die Stimmung schwankt zwischen Erschöpfung und Euphorie. Am Tisch: Lara-Joy Hamann, Markus Schäfer, Markus Wenzel und Katarina Eckold vom Performance-Kollektiv Markus&Markus, außerdem die Ensemble-Mitglieder Lisa Jopt und Pirmin Sedlmeir. Dazwischen…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 2/2017
Protagonisten
Wie die Schwankhalle in Bremen unter der neuen Leitung von Pirkko Husemann die ersten Startschwierigkeiten meistert – auch dank eines außergewöhnlichen Solidarpakts der Stadt
von Natalie Fingerhut
Sind wir nicht alle ein bisschen verrückt nach dem Glück? Bei „Neuropa-Roulette“ jedenfalls, einem Projekt des Performers Lajos Talamonti in der Bremer Schwankhalle, ist das Publikum ganz wild darauf, sein Glück zu versuchen. Der körperliche Einsatz auf dem bühnengroßen Roulette-Tableau ist beeindruckend. Immerhin geht es darum, ein neues Europa zu schaffen. Zwischen den Spielzügen werden Gewinner wie Verlierer von Talamonti befragt: Was man sich wünsche für das neue Europa, warum einige der…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 2/2017
Magazin
Das Sommerfestival auf Kampnagel in Hamburg verweist mit fünf Uraufführungen auf den Wert langfristiger Kollaborationen zwischen Kuratoren und Künstlern
von Natalie Fingerhut
22 Menschen rennen auf der Bühne K6 auf Kampnagel um ihr Leben. Sie weichen einander aus, prallen doch aufeinander, heben sich gegenseitig im Laufen für ein paar Schritte in die Luft. Olivier Dubois testet in „Auguri“ die Schwarmkompetenz seines Ballet du Nord – ganz reduziert, mit nur vier massiv gerahmten Glasboxen im Bühnenhintergrund, die den Tänzern als Auf- und Abtritte dienen und rückseitig beleuchtbar sind, sodass es aussieht, als kämen die Tänzer aus einem gleißenden Nichts. Dubois…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 10/2016
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