Alle Beiträge von Bodo Blitz
Auftritt
Staatstheater Darmstadt: „Jetzt!“ von Christoph Frick, Lothar Kittstein und Ensemble. Regie Christoph Frick, Räume Thea Hoffmann-Axthelm
von Bodo Blitz
Vor Corona hieß die Produktion noch „Morgen!“. Christoph Frick und sein künstlerisches Team recherchierten zur verheerenden Brandnacht Darmstadts im Kriegsjahr 1944; sie bezogen die Gegenwart der Hessischen Metropole über Biografien von Darmstädterinnen und Darmstädtern mit ein. Der Autor Lothar Kittstein entwickelte zusammen mit Frick ein Stück, das dem Staatstheater Darmstadt nun zur Verfügung steht. Wozu aber ein Theaterpräsent für die Darmstädter, wenn es die Stadt wegen des aktuellen…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 4/2021
Auftritt
Theater im Marienbad: „Leonce und Lena“ von Georg Büchner. Regie Sascha Flocken, Ausstattung und Video Jens Dreske
von Bodo Blitz
Wie geht es der Jugend in Corona-Zeiten? Langeweile in den eigenen vier Wänden? Überbeanspruchung digitaler Endgeräte? Läuft Beziehungspflege verstärkt im virtuellen Raum? Wächst die Sehnsucht nach Analogem? Lassen sich Generationskonflikte überhaupt noch ausleben? Und wie weit tragen Ausbruchsfantasien?
Dieses Psychogramm umreißt einiges von dem, was Sascha Flocken und sein Team aus Georg Büchners Drama über zwei Protagonisten an der Schwelle zum Erwachsensein destillieren. Ihre „Leonce und…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 2/2021
Look Out
Die Regisseurin Anna-Elisabeth Frick möchte sich nie allzu sicher sein
von Bodo Blitz
Optimismus strahlt die Regisseurin aus, Offenheit und Freude. Wer länger mit ihr spricht, kann sich leicht vorstellen, wie gern Schauspielerinnen und Schauspieler mit ihr arbeiten. Denn Anna-Elisabeth Frick räumt ihrem Ensemble jede Menge Freiheiten ein. Das funktioniert auch deshalb, weil Texte für sie nicht absolut gelten. „Den Text?“, fragt Anna Frick schelmisch, um nach einer kurzen Denkpause selbst zu antworten: „Ja, den gibt es auch.
Frick feiert das Fragmentarische. Von „Gerüst“ ist bei…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 12/2020
Auftritt
Theater Marie/Vorarlberger Landestheater: „Geld, Parzival“ (UA) von Joël László. Regie Olivier Keller, Bühne Dominik Steinmann, Kostüme Tatjana Kautsch
von Bodo Blitz
Ein wütender, politischer Text ist Joël Lászlós Überschreibung des Parzival-Epos. Im Zentrum der künstlerischen und sehr kritischen Auseinandersetzung steht der Wirtschaftsliberalismus. Ihn gehen der Autor sowie das Regieteam um Olivier Keller frontal an. Stephanie Gräve, Intendantin des Vorarlberger Landestheaters, verweist in einem Telefongespräch zur Bregenzer Uraufführung nicht zu Unrecht auf die Bedeutung der Schweiz als Herkunftsort von „Geld, Parzival“. In Lázlós moderner Adaption des…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 1/2021
Auftritt
Theater Freiburg: „Elektra“ von Sophokles. Regie Malgorzata Warsicka, Ausstattung Agata Skwarczynska
von Bodo Blitz
Die Bühne gleicht einer apokalyptischen Landschaft. Verdorrte Äste lassen vergangene Verheerungen erahnen. Die kreisrunde schwarze Öffnung zum Bühnenhintergrund bleibt verschlossen. Sie erlaubt Assoziationen einer Sonnenfinsternis. Dem Zuschauer wird schnell klar, dass diese „Elektra“ direkt in die Krise führt und nicht aus ihr heraus.
Das Theater Freiburg erweitert unter Intendant Peter Carp seinen polnischen Regie-Schwerpunkt. Nach Ewelina Marciniak nun also Malgorzata Warsicka. Anders als…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 11/2020
Protagonisten
Intendantin Karin Becker und ihr Team wagen bei ihrem Neustart in Konstanz die direkte Konfrontation über das Spiel mit der eigenen Existenz
von Bodo Blitz
Die Eröffnungspremiere einer neuen Intendanz gleicht einem Spießrutenlauf. Programmatisch soll sie sein, und das auf doppelte Weise: ein inhaltliches wie ästhetisches Ausrufezeichen. Intendantin Karin Becker und ihr Team haben sich für Hans Falladas letzten Roman entschieden. „Jeder stirbt für sich allein“ setzt dem Widerstand in schweren politischen Zeiten ein Denkmal. Die Intendantin lässt an der Aktualität des Stoffes keinen Zweifel: „Uns ist dieser Auftakt mit Fallada sehr wichtig. Gerade…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 11/2020
Thema
Am Theater Freiburg erlebt Ewelina Marciniaks Shakespeare-Inszenierung in Zeiten von Corona eine Geisterpremiere
von Bodo Blitz
Drehen wir doch einfach die Uhr um einen Monat zurück. Und tun so, als hätte die Freiburger Premiere „Der Widerspenstigen Zähmung“ am 13. Februar stattgefunden. Stellen wir uns den Abend vor: Hell erstrahlt das Große Haus bis hinauf in den zweiten Rang. Beinahe neunhundert Zuschauer sind gekommen. Die Vorfreude ist groß, da die polnische Regisseurin Ewelina Marciniak nach Freiburg zurückkehrt. Sie wurde von Peter Carp und seinem Chefdramaturgen Rüdiger Behring quasi für die deutschsprachige…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 5/2020
Protagonisten
Am Theater Konstanz endet nach 14 Jahren die Ära Christoph Nix
von Bodo Blitz
Er kam im Jahr 2006 als „Reisender ohne Gepäck“, passend zum Motto seiner ersten Spielzeit: Prof. Dr. Dr. Christoph Nix, Künstler und Jurist. Eine schillernde, ja polarisierende Persönlichkeit trat vor 14 Jahren in Konstanz seine dritte Intendanz an. Als er damals mit nur einer Stimme Mehrheit gewählt wurde, hätte kaum jemand jene Kontinuität erwartet, wie sie dann tatsächlich eintrat. Die aktuelle Spielzeit gestaltet den eigenen Abgang kämpferisch. „Bella Ciao“ lautet das Motto. Ja, das ist…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 4/2020
Magazin
Das Maillon in Straßburg bezieht sein neues Theatergebäude – eine europäische Bühne als offenes Haus
von Bodo Blitz
Vielleicht ist das eine Quadratur des Kreises: feste Wände bauen für ein Theater, das Grenzen erfolgreich überschreitet. Das Maillon in Straßburg versteht sich als genrespezifisch offenes Gastspielhaus: Performance, Artistik, Tanz, Ausstellungen als Ausdrucksformen der hier gezeigten Gegenwartskunst sind jedenfalls so universell in der Sprache, dass sie den Maillon-Zusatz „eine europäische Bühne“ rechtfertigen. Ende November wurde nun der circa dreißig Millionen Euro teure Theaterneubau…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 1/2020
Auftritt
Theater Freiburg: „Der Sandmann“ von E. T. A. Hoffmann. Regie Stef Lernous, Bühne Sven van Kuijk, Kostüme Pia Salecker
von Bodo Blitz
Stef Lernous und seine Kompanie Abbatoire Fermé sind absolute Spezialisten für die Vergegenwärtigung des Verdrängten und die Macht des Unbewussten. Eine Inszenierung von Hoffmanns Erzählung „Der Sandmann“ liegt da nahe. Sven van Kuijks Bühnendesign ist bis in kleinste Einzelheiten grandios schmutzig und ruft bei seinen Betrachtern die emotionale Irritation eines düsteren Gemäldes hervor. Sieben geschlossene Zimmertüren, verblichene und abblätternde Tapeten erlauben Assoziationen einer…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 1/2020
Auftritt
Vorarlberger Landestheater Bregenz: „COLD SONGS: ROM“ „Coriolanus“ von William Shakespeare; „Der ideale Staat in mir“ (UA) von Bettina Erasmy; „Julius Caesar“ von William Shakespeare
von Bodo Blitz
Das Vorarlberger Landestheater stellt die Demokratie ins Zentrum seiner Spielzeiteröffnung; Intendantin Stephanie Gräve verführt ihr Publikum zum politischen Dauerdiskurs: Zwei Römerdramen Shakespeares umrahmen eine Uraufführung. Bettina Erasmy hat einen dystopischen Monolog geschrieben. „Der ideale Staat in mir“ entwirft eine Art „Matrix“-Welt. Differenzen? Gibt es nicht mehr. Was einmal Staat war, lässt sich inzwischen computergeneriert regeln. Es dominiert die Optimierungs-App oder es…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 12/2019
Look Out
Der Regisseur Sascha Flocken bringt Spielprozesse zum Leuchten
von Bodo Blitz
Ein junger Student fragt sich am Ende seines Politik- und Philosophiestudiums: „Ist es das jetzt?“ Seine Ansprüche an sich und die eigene Lebensaufgabe sind so allgemein wie anspruchsvoll: „Menschen erreichen, Welt erzählen, etwas – verändern.“
Die Konsequenz des eigenen Anspruches? Sascha Flocken gibt dem Theater eine Chance. Ihn begeistert bereits als Regieassistent eine ästhetische Praxis, welche politisch wirkt. Ab 2013 arbeitet der 1985 in Frankenthal Geborene als Regisseur an den…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 11/2019
Look Out
Die Schauspielerin Rosa Thormeyer verkörpert auf der Bühne paradoxe Gegensätze zwischen Brutalität und Zauber
von Bodo Blitz
Was ihr die Bühne bedeutet? Da lächelt Rosa Thormeyer versonnen: „Die Bühne fühlt sich oft so an, als käme ich nach Hause.“ Dort kann sie permanent über Grenzen gehen, und nichts bricht ihren unbändigen Mut. Sie spricht selbst vom „Drang“, auf der Bühne Lebens- als Spielweisen auszuloten. Wer ihr Spiel von außen betrachtet, kommt durchaus ins Philosophieren. Denn Rosa Thormeyer konfrontiert ihr Zuhause der Bühne mit der radikalen Darstellung von Unbehaustheit.
Die Ausbildung zur Schauspielerin…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 9/2019
Protagonisten
Das Vorarlberger Landestheater im idyllischen Bregenz befindet sich unter Intendantin Stephanie Gräve im Aufbruch
von Bodo Blitz
Ein ehemaliger Kornspeicher am Ostufer des Bodensees: das Vorarlberger Landestheater. Prominent platziert in Bregenz, direkt gegenüber der Uferpromenade. Eingerahmt von zwei weiteren Kultureinrichtungen, mit denen zusammen es eine GmbH bildet, mit einem Geschäftsführer und gemeinsamen Werkstätten. Zur Rechten: das vorarlberg museum. Zur Linken: das Kunsthaus Bregenz. Unter seinem Kürzel KUB steht letzteres nicht nur für berühmte Zumthor-Architektur. Wer hier ausstellt, darf als Künstler das…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 6/2019
Protagonisten
Der Freiburger Intendant Peter Carp im Gespräch mit Bodo Blitz
von Bodo Blitz und Peter Carp
Herr Carp, Ihre einprägsame Metapher für das Theater Freiburg, der „Weltempfänger“, gilt weiterhin, inzwischen sind Sie in der zweiten Spielzeit. Auf welche Resonanz stößt Ihre Arbeit in der Stadt?Freiburg ist eine international ausgerichtete „Geistesstadt“. Von daher passt der „Weltempfänger“ sehr gut. Er beschreibt die Tatsache, dass wir mit vielen verschiedenen Regisseurinnen und Regisseuren aus unterschiedlichen Ländern, ja Kulturkreisen arbeiten. So präsentieren wir viele unterschiedliche…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 4/2019
Protagonisten
Das Theater Freiburg peilt mit Intendant Peter Carp ehrgeizige Ziele an
von Bodo Blitz
Peter Carp und sein Team begreifen das Freiburger Theater auch in der zweiten Spielzeit als „Weltempfänger“. Dieses Kommunikationsbild aus den Anfängen des Radios vereint die Zuschauer als Empfänger mit internationalen Regisseurinnen und Regisseuren als Sender. In Freiburg inszenieren mit dem Belgier Stef Lernous oder dem Iraner Amir Reza Koohestani bereits am Theater Oberhausen bewährte Kräfte. Neue Sendeplätze gingen etwa an die Polin Ewelina Marciniak oder an den Slowenen Jernej Lorenci,…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 4/2019
Auftritt
Theater Konstanz: „Eine Art Liebeserklärung“ von Neil LaBute, Regie Oliver Vorwerk; „Warten auf Godot“ von Samuel Beckett. Regie Christoph Nix
von Bodo Blitz
„Vom Glück des Stolperns“ lautet das aktuelle Spielzeitmotto in Konstanz. Intendant Christoph Nix und sein Team lenken den Blick selbstbewusst auf das künstlerische Potenzial jeglichen Scheiterns. Der gewählte thematische Fokus ist klug gewählt: Nur die Kunst, vornehmlich das Theater, leuchtet Fallhöhe strahlend aus.
Neil LaBute ist ein Meister, wenn es um die dramatische Gestaltung abrupter Wendungen geht. Sein Monolog „Eine Art Liebeserklärung“ verbindet zwei bei ihm häufige Themen, die der…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 12/2018
Auftritt
Theater Freiburg: „Wir sind die Guten (Shoot / Get Treasure / Repeat)“ von Mark Ravenhill. Regie Bojana Lazić, Bühne Zorana Petrov, Kostüme Gertrud Rindler-Schantl
von Bodo Blitz
Freiburg, Idylle der Gutmenschen? Hoher Lebensstandard, überdurchschnittlicher Bildungsgrad? Tolerant und weltoffen? Ein Selbstbild, wie gemacht für Mark Ravenhills verstörendes Epos aus dem Jahre 2007. Ravenhills Fokus liegt auf dem Krieg des Westens gegen den Terror. In seinen insgesamt 17 Minidramen leuchtet er die Widersprüche unseres westlichen Gesellschaftsmodells gnadenlos aus: Wie lassen sich die Ideale von Liberalismus und Demokratie mit Aggression und Gewalt vereinbaren?
Das…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 11/2018
Look Out
Dem Spiel der Freiburgerin Lena Drieschner wohnt eine derart hohe Energie inne, dass es einem den Atem nimmt
von Bodo Blitz
Lena, du musst ökonomischer mit dir haushalten. Sonst wird der Beruf sehr anstrengend für dich.“ Kritik kann in ihrer positiven Form auch Züge eines Kompliments enthalten. Die Charakterisierung des Regisseurs Gerd Heinz von Lena Drieschners Zeit an der Staatlichen Hochschule in Stuttgart (2005–2009) huldigt einer besonderen Fähigkeit dieser mitreißenden Schauspielerin: der spielerischen Lust, sich hemmungslos zu verausgaben. Anders formuliert: Diese Künstlerin strahlt Energie aus, und das im…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 9/2018
Auftritt
Theater Konstanz: „Mein Kampf“ von George Tabori. Regie Serdar Somuncu, Ausstattung Damian Hitz
von Bodo Blitz
Einem Tsunami gleich türmte sich das Medieninteresse im Vorfeld der Inszenierung von „Mein Kampf“ am Theater Konstanz auf. Es hatte sich an der äußerst provokanten Idee der Regie entzündet, die Vergabe der Eintrittskarten an das Tragen von Davidstern oder Hakenkreuz zu koppeln. Bei der Premiere jedoch blieb von der geplanten Einbeziehung des Publikums nichts mehr übrig. Insofern konnte der Rezensent die zweite Aufführung in wohltuender Ruhe besuchen, ohne Polizeischutz und ohne Medienvertreter,…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 6/2018
Auftritt
Theater Freiburg: „The Black Forest Chainsaw Opera“ (UA) von Stef Lernous. Regie Stef Lernous, Bühne Sven van Kuijk, Kostüme Stef Lernous und Ensemble
von Bodo Blitz
Stef Lernous’ Freiburger Uraufführung ist ein sinnliches Gemälde. Es fesselt Auge und Ohr, vereint Spiel und Gesang. Freiburger Schauspieler und Opernsänger bilden zusammen mit Künstlern der belgischen Formation Abattoir Fermé das gemischte Ensemble. Die Freiburger Uraufführung wirkt durch die Kraft des Visuellen. Ein Handlungskontinuum gibt es nicht. Assoziationen sind das Bindeglied zwischen einem opulenten Bilderreichtum und dem Kopfkino der Zuschauer. Jedes Gemälde bedarf allerdings eines…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 6/2018
Protagonisten
Die Zürcher Hochschule der Künste bietet auf ihrem Campus eine radikal interdisziplinäre Lehre – Einblicke in Christoph Fricks Semesterprojekt „Kasimir und Karoline“
von Bodo Blitz
Zürich im Westend: dort, wo die größte Stadt der Schweiz weiterwächst. Der Kunst wurde an diesem Ort eine eigene Haltestelle eingerichtet, Toni-Areal genannt. Gewaltig schraubt sich das Gebäude einer einstigen Milchfabrik in die Höhe; Breite und Tiefe des monumentalen Baus sind auf den ersten Blick gar nicht zu erfassen. Auf diesem runderneuerten Campus sind seit 2014 alle Künste der Zürcher Hochschule (ZHdK) unter einem Dach vereint: unter anderem Design, Film, Musik, Tanz, auch Theater. Im…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 5/2018
Look Out
Die Schauspielerin Johanna Link lotet das Potenzial zwischenmenschlicher Begegnungen aus
von Bodo Blitz
Schauspiel bedeutet für Johanna Link Begegnungskunst: „Wer wollen wir füreinander sein, wer können wir heute Abend füreinander werden?“ Existenziell klingt das, gleichzeitig enorm dialogisch. Ganz grundsätzlich befragt Johanna Link dabei zwischenmenschliche Interaktion, im Leben wie auf der Bühne. Die dialogische Kraft ihres Spiels hat damit zu tun, dass sie die Adressaten ihres Spiels durchweg einzubeziehen versteht – sowohl Mitspieler als auch Zuschauer. Verteufelt human ist Links Spiel…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 4/2018
Auftritt
Theater Konstanz: „Penthesilea“ frei nach Heinrich von Kleist. Regie Leonie Böhm, Bühne Sören Gerhardt, Kostüme Mascha Mihoa Bischoff
von Bodo Blitz
Diese Inszenierung ist eine Befreiung: Leonie Böhm sprengt mit ihrer Konstanzer Inszenierung die Fesseln des Konventionellen. In Böhms „Penthesilea“ fungiert der Bühnenraum als direkter Begegnungsort zweier Sehnsüchtiger, welche die gegenseitige Sprache der Liebe erst erlernen müssen. Der Konstanzer Theaterabend lebt von der Improvisation. Das passt, insofern Achill und Penthesilea auch bei Kleist die Sicherheit eingespielter Verhaltensweisen vollständig verlassen. Die Leitfrage bei Kleist wie…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 12/2017
Protagonisten
Freiburgs neuer Intendant Peter Carp und sein Team setzen bei ihrer Eröffnung auf internationales Autorentheater
von Bodo Blitz
Alles auf Anfang: Weiß ist in Freiburg die Farbe des Neubeginns. Weiße Vorhänge verhüllen bis zum Eröffnungswochenende die Fenster des Großen Hauses. Spielzeit- und Programmhefte zur neuen Intendanz? Natürlich weiß. Peter Carp schätzt es, dass er – anders als beim Neustart 2008 in Oberhausen – kein Theater vor der Schließung retten muss. Die Akzeptanz des Theaters in der Stadt ist in den elf Jahren in der Intendanz von Barbara Mundel zweifelsohne gewachsen. Für das, was Peter Carp in…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 12/2017
Stück
Der US-amerikanische Autor Neil LaBute und Thomas Spieckermann, Leiter des TAK Theater Liechtenstein, über das Stück „Das vierte Reich“ im Gespräch mit Bodo Blitz
von Bodo Blitz, Neil LaBute und Thomas Spieckermann
Thomas Spieckermann, Sie haben bereits 2014 mit Neil LaBute zusammengearbeitet. Damals leitete er das Internationale Autorenlabor am Theater Konstanz. Dieser Kontakt setzt sich nun mit dem Auftragswerk Ihres TAK Theater Liechtenstein an Neil LaBute fort. Was bedeutet Ihnen diese Kooperation in künstlerischer Hinsicht?Thomas Spieckermann: Für mich ist Neil La-Bute einer der bedeutendsten Autoren der Gegenwart. Seine Stücke sind meiner Meinung nach nicht nur sprachlich und dramaturgisch brillant,…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 9/2017
thema II: theaterland baden-württemberg
Das Theater Freiburg gestaltet Zukunft und bewältigt dabei den Abschied von Ensemble und Intendanz
von Bodo Blitz
Was kommt zum Schluss? Wirft das Freiburger Schauspiel in der letzten Spielzeit der Intendanz Mundel die Illusionsmaschine an? Nein, das Freiburger Theater bleibt sich treu und wird zum Diskursraum für ein gigantisches dramaturgisches Projekt. In „Eurotopia“ gestalten acht internationale Künstlerteams acht „Statements“ zum Thema Europa. Gerade weil das Vertrauen des Publikums in die diskursiven Fähigkeiten des Theaters Freiburg enorm gewachsen ist, bleibt Enttäuschung nicht aus. Zu disparat…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 6/2017
André Benndorff, Melanie Lüninghöner, Martin Weigel und Christoph Frick über Spezialisten, Stadtrecherchen und die Öffnung des Schauspielerberufs im Gespräch mit Bodo Blitz
von André Benndorff, Bodo Blitz, Christoph Frick, Melanie Lüninghöner und Martin Weigel
christoph frick: Während der Intendanz von Barbara Mundel hat sich das Theater Freiburg sehr intensiv und konkret mit der Stadt und deren Bewohnern, auch mit spezifischen Orten auseinandergesetzt. Inwiefern spielt das eine Rolle für euch als Schauspieler?melanie lüninghöner: Mein erstes Engagement hier in Freiburg bekam ich direkt nach der Schauspielschule. Von Anfang an forderte das hiesige Theater den Schritt hinaus in die Welt, was ich total spannend fand. Es ging damals darum, infrage zu…mehr
aus dem Buch: Heart of the City II
thema II: theaterland baden-württemberg
Johanna Wehner, Regisseurin und Oberspielleiterin am Stadttheater Konstanz, im Porträt
von Bodo Blitz
Ein altmodischer Begriff: Oberspielleiterin. Eine junge Künstlerin: Johanna Wehner. Die Verknüpfung beider Namen bescherte dem Stadttheater Konstanz ein spannendes Experiment. Das ehrgeizige, altehrwürdige Theater am Bodensee verbindet sich mit einer Regisseurin am Anfang ihrer Karriere. Ein mutiger Schritt von beiden Seiten, hatte Johanna Wehner doch vor ihrer Verpflichtung zur Spielzeit 2014/15 noch gar nicht in Konstanz gearbeitet. Die Anfrage durch den Intendanten Christoph Nix kam für sie…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 6/2017
Auftritt
Theater Konstanz: „We have a situation here“ (DSE) von Neil LaBute. Regie Johanna Wehner, Ingo Putz, Andreas Bauer, Neil LaBute, Ausstattung Elena Buchnikova
von Bodo Blitz
Konstanz feiert die Kunst der Skizze. Die intensive Kooperation mit Neil LaBute ermöglicht dem dortigen Theater eine kleine Sensation – die Möglichkeit zur deutschsprachigen Erstaufführung von vier bisher unveröffentlichten „shortplays“ des amerikanischen Erfolgsautors. LaBute leuchtet jeweils einen sehr kurzen Lebensabschnitt von vier unterschiedlichen Paaren grell aus. Spannung entsteht für die Zuschauer daraus, deren Vergangenheit und Zukunft nicht richtig einschätzen zu können.
Der Abend…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 4/2017
Auftritt
Theater Konstanz: „Onkel Wanja“ von Anton Tschechow. Regie Neil LaBute, Ausstattung Regina Fraas
von Bodo Blitz
Die Zuneigung ist wechselseitig: Da ist Neil LaBute, einer der wichtigsten Dramatiker des amerikanischen Gegenwartstheaters. Und da ist das Theater Konstanz mit der nötigen Unaufgeregtheit abseits der Zentren. LaBute schätzt diese Ruhe, zudem die künstlerische Freiheit jenseits der Broadway-Marktmechanismen (siehe Interview TdZ 10/2014). Und Konstanz darf sich freuen, mit Neil LaBute einen außergewöhnlichen Regisseur für die Spielzeiteröffnung gewonnen zu haben.
Spannend ist dieses…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 12/2016
Thema
Christoph Frick inszeniert in Freiburg Tom Lanoyes und Luk Percevals „Schlachten!“ als rasante Staffelfolge
von Bodo Blitz
Die Architektur des Kleinen Hauses des Theaters Freiburg ist aufgebrochen. Jana Findeklee und Joki Tewes (Bühne, Kostüme, Video) haben die Guckkastenbühne entsorgt und zur Arena gewandelt. Dieses Bühnenbild ist eine Setzung. Theater total, mit den Zuschauern mitten drin im öffentlichen wie privaten Machtkampf der Häuser York und Lancaster.
In Tom Lanoyes und Luk Percevals Textvorlage „Schlachten!“ bleiben Schlachtszenen weitgehend ausgespart. Brutalität und Dynamik entfalten sich in Lanoyes…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 12/2016
Auftritt
Theater Konstanz: „Mumien. Ein Heimspiel“ (UA) von Mehdi Moradpour. Regie Andreas Bauer, Ausstattung Christian Pölzler
von Bodo Blitz
Weggefallen aus dem Dasein: Mamal ist verschwunden. Fünf Menschen, die mit Mamal zu tun hatten, bilden das Beziehungsgeflecht des Dramas. Ihre Spurensuche führt an die Ränder der kaum greifbaren Existenz Mamals, berühren dabei Themen wie Flucht, Gewalt, Heimatlosigkeit, Asyl, Vereinzelung, Abhängigkeit.
Mehdi Moradpour gestaltet in „Mumien. Ein Heimspiel“ existenzielle Recherchen. Es verwundert nicht, dass der Autor mit diesem Stück den letztjährigen, dritten Autorenwettbewerb der Theater…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 6/2016
Auftritt
Theater Freiburg/Kaserne Basel: „Naturzwei“ von Christoph Frick, Martin Schütz und Bo Wiget. Regie Christoph Frick, Ausstattung Clarissa Herbst
von Bodo Blitz
Vier Schauspieler, zwei Musiker sitzen zu Beginn im Lichtschein eines sehr modernen Lagerfeuers: Auf zusammengerollten Kabeln sind Neonröhren bodennah aufgeschichtet. Ab und an hält einer seine Hände vor die künstliche Lichtquelle, als wäre Wärme zu spüren. Alle stöbern in Bücherklassikern zum Klimawandel sowie zur synthetischen Biologie, geben sich gegenseitig Lesetipps, tauschen sich aus. Es ist ein gänzlich unaufgeregter Beginn für einen fulminanten Abend mit radikalen Tempowechseln. Über…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 5/2016
Look Out
Die Schauspielerin Melanie Lüninghöner verleiht am Theater Freiburg gebrochenen Figuren Größe
von Bodo Blitz
Haupt- oder Nebenrolle? Wer Melanie Lüninghöner auf der Bühne erlebt, wird diese Frage als zweitrangig einstufen. Eine Position am Rand des Geschehens bildet häufig den Ausgangspunkt ihres Spiels. Sei es als Teiresias im Freiburger „Ödipus“ (2015, Regie Felicitas Brucker), sei es als Snejana in Thomas Krupas Inszenierung von Peter Handkes dramatischen Epos „Immer noch Sturm“ (2015). Genau beobachtet sie die Szenerie. Ihr ganzer Körper lässt ihre starke innere Beteiligung einsehbar werden, bevor…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 3/2016
Auftritt
Theater Konstanz: „Faust I“ von Johann Wolfgang von Goethe. Regie Johanna Wehner, Bühne Elisabeth Vogetseder, Kostüme Miriam Draxl
von Bodo Blitz
Goethes „Faust“: vom Bildungsbürgertum lange schon als Klassiker geadelt, damit seines irritierenden Potenzials nicht selten beraubt. Wenn Elisabeth Vogetseder die holzgetäfelten Wände des Konstanzer Zuschauerraumes in ihrem Bühnenbild zitiert, dann hat das durchaus programmatischen Charakter: Es lässt sich lesen als radikale Variation des Vertrauten. Die Holzwände der Bürgerstube taugen auf der Bühne zur schiefen Ebene, nicht mehr zur tragenden Seitenwand bürgerlicher…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 2/2016
Auftritt
Theater Freiburg: „Zorn“ von Nino Haratischwili. Regie Nino Haratischwili, Bühne Julia Bührle-Nowikowa, Kostüme Gunna Meyer
von Bodo Blitz
Im Zentrum des Bühnenbildes: eine sich aufwärts verjüngende Spirale. Sie lenkt den Blick des Zuschauers nach oben. Gleichzeitig Unmengen von Textilien, die von oben herabfallen, beinahe die gesamte Inszenierung hindurch. Fetzen, das, was vom Leben übrig bleibt, Fragmente unserer Fassade? Ein ungeheurer Titel des Auftragswerkes für das Theater Göttingen aus dem Jahr 2009: „Zorn“. Das Gefühl, welches hereinbricht, wenn die Wege zum Ziel scheitern, und der blitzartige Abstieg unaufhaltsam die…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 2/2016
Auftritt
Theater Konstanz: „Das Maß der Dinge“ von Neil LaBute. Regie Wulf Twiehaus, Ausstattung Katrin Hieronimus
von Bodo Blitz
Neil LaBute und das Theater Konstanz: eine außergewöhnliche Verbindung. Im Juli 2014 leitete Neil LaBute das Autorenlabor im südlichsten Theater der Republik und war begeistert – vom System Stadttheater, vom Konstanzer Ensemble. Konstanz dankte ihm den Besuch nun mit einer Eröffnungspremiere zur aktuellen Spielzeit. Damit nicht genug: LaBute selbst wird im Mai 2016 am Theater Konstanz Regie führen, er wird Tschechows „Onkel Wanja“ inszenieren.
LaButes Bühnenklassiker „The Shape of Things“ (Das…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 11/2015
Protagonisten
Der Konstanzer Intendant Christoph Nix im Gespräch mit Bodo Blitz über seine Spielzeit „Afrika – in weiter Ferne so nah“
von Bodo Blitz und Christoph Nix
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 11/2012
Auftritt
Theater Freiburg: „Immer noch Sturm“ von Peter Handke. Regie Thomas Krupa, Ausstattung Jana Findeklee, Joki Tewes
von Bodo Blitz
Die Bühne als Imaginationsraum: Leere. Dunkelheit. Ortlosigkeit. Ein „Angelusläuten“ evoziert Friedlichkeit. Die Stimme des Ich-Erzählers, der sich erinnert: Er sucht den Raum seiner Kindheit mit dem Tastsinn seiner Worte. Das Kärnten der Jahre 1936 bis 1945, Leben und Leiden der slowenischen Minderheit. Dort choreografiert sich seine Familie: Großmutter und Großvater, die Mutter, deren drei Brüder, die Schwester der Mutter. Wenn das Licht angeht, haben diese erste Positionen auf der Bühne…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 6/2015
Look Out
Die Regisseurin Johanna Wehner verdichtet dramatische Töne auf kompositorische Weise
von Bodo Blitz
Da ist dieses Staunen in Augen und Sprache Johanna Wehners: wie schnell der eigene Jugendtraum – Regie – in Erfüllung ging. Eine einzige Bewerbung, an die Theaterakademie „August Everding“ in München, bedeutete den ersten wichtigen Schritt. Da ist die durchaus bodenständige Haltung, das begonnene Studium der Philosophie und Germanistik zuvor abzuschließen: Ein Abbruch wäre für Johanna Wehner nicht infrage gekommen. Da ist schließlich die Fähigkeit, in Alternativen zu denken. Dass ihr bereits…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 6/2015
Auftritt
Theater Freiburg: „Intensivtäter“ (UA) / „Seattle“ (UA) von P. Brodowsky und D. Laucke. Regie J. Wehner u. J. Gehler; „Warten auf die Barbaren“ (DEA) nach dem Roman von J. M. Coetzee. Regie Th. Krupa
von Bodo Blitz
Das Theater Freiburg feiert das Autorentheater: Gleich zwei Auftragswerke kamen am selben Abend als Doppelpremiere zur Uraufführung. Gegenwartsdramatik zur Gesellschaft und ihren Verwerfungen. Paul Brodowsky gestaltete mit „Intensivtäter“ einen hysterischen Gesellschaftsdiskurs über den angeblichen Extremismus jugendlicher Straftäter. Dirk Laucke fokussiert in „Seattle“ Randfiguren dieser Gesellschaft, die zwischen idealistischer Gesellschaftskritik und realen Schulden zerrieben werden.…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 3/2014
Magazin
Das 9. Festival Politik im Freien Theater in Freiburg thematisiert Freiheit als stets unerfüllte Sehnsucht
von Bodo Blitz
Der blassblaue Himmel: gepixelt, statisch, beinahe virtuell. Schemenhaft recken sich zwei Überwachungskameras in die Höhe. Im Vordergrund: weiße Buchstaben, vereinzelt, in vertikal abfallender Schriftgröße. FREIHEIT. Der erste Buchstabe ein überdimensionales Versprechen, der letzte verschwindend klein. Verstummt die verheißungsvolle Parole?
Das Plakat zum 9. Festival Politik im Freien Theater liest sich als kontroverse Setzung. Und tatsächlich: Im idyllischen Freiburg fokussieren viele…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 1/2015
Ausblick auf die WLB-Intendanz ab 2014/15
von Bodo Blitz und Friedrich Schirmer
aus dem Buch: Play mobil
Auftritt
Theater Konstanz : „Parsifal“ (UA) von Jo Fabian. Regie und Ausstattung Jo Fabian
von Bodo Blitz
Wer lebenslang sucht, dessen Aufbruch verheißt
Spannung. Parsifals Abschied von seiner
Mutter Herzeleide gleicht in Jo Fabians Inszenierung
einer emotionalen Abnabelung: Hier
der groß gewachsene, entschlossene, strahlende
Parsifal (Jonas Pätzold). Er ist sich seines
Weggehens ins Ungewisse ganz sicher. Dort die
vorahnende, klammernde Mutter (Franziska
Geyer). Schnell setzt sie nach ihren vergeblichen sprachlichen Verhinderungsversuchen
ihr letztes Mittel ein, um den Sohn zu halten…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 12/2013
Look Out
Der Regisseur Klaus Gehre schafft lustvoll Spielanordnungen, die den Blick auf Verborgenes schärfen
von Bodo Blitz
Grundlegende Recherche. Detailversessenheit. Verspieltheit.
Genauigkeit. Improvisationstalent. Alles Begriffe, die zu
Klaus Gehre gehören. Zusammen mit dem Spieldesigner Lev
Ledit hat Klaus Gehre zwei Jahre lang seine jüngste Arbeit
am Theater Freiburg
vorbereitet: „Regiodrom“, eine irrwitzige
wie überwältigende Theatererfahrung.
24 Stunden
simulieren
100 Zuschauer
das
Spiel des Kapitalismus, agieren
in zwei Dörfern wirtschaftlich,
politisch, gesellschaftlich.
Das…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 10/2013
Gespräch
von Bodo Blitz und Friedrich Schirmer
Herr Schirmer, Theater bezeichnen Sie als Ihre
Leidenschaft, Ihre Liebe. Wie geht es dieser
Leidenschaft?
Vielleicht ist der Begriff Leidenschaft zu groß.
Ich liebe das, was ich tue, was ich tun darf.
Seitdem ich zwölf bin, widme ich mich dem
Theater – auch mit großer Leidenschaft. Diese
Liebe ist doch nicht erloschen. Es gibt
nach wie vor eine Lust, das zu tun, was ich
gerne tue und gut kann: Theatermenschen
– Schauspieler, Regisseure,
Dramaturgen, Bühnenbildner,…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 3/2013
Auftritt
Theater Freiburg: „Nicht Fisch nicht Fleisch“ von Franz Xaver Kroetz. Regie Johanna Wehner, Ausstattung Elisabeth Vogetseder
von Bodo Blitz
Das Dach bürgerlicher Wohlanständigkeit. Es
hat schon vor Beginn der Inszenierung die
vier Insassen beerdigt: Emmi und Edgar,
Helga
und Hermann. Begraben unter roten,
akkurat geschichteten Ziegeln. Ein beinahe
retrospektiver
Beginn? Wenn das Saallicht
erlischt, wird dieser Dachstuhl hochgezogen.
Die vier Bewohner wachsen mit, gehen in
Position.
Genau auf der scharfkantigen
Schattenlinie des Daches richten sie sich auf zum stolzen Fundament, ordnen
sich rechtwinklig an.
Schreiten…mehr
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 3/2013
Auftritt
Theater Freiburg: „Das große Welttheater“ von Pedro Calderón de la Barca und Carles Santos. Regie Calixto Bieito, Bühne Rebecca Ringst, Kostüme Ingo Krügler
von Bodo Blitz
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 01/2012
Auftritt
Theater Konstanz: „Herz der Finsternis“ (UA) von Thomas Spieckermann nach Joseph Conrad. Regie und Ausstattung Andrej Woron
von Bodo Blitz
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 12/2011
Hausporträt
Das Theater Freiburg feiert seinen 100. Geburtstag
von Bodo Blitz
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 01/2011
Die deutsche Erstaufführung von Neil LaButes "In einem finsteren Haus" in der Regie von Christoph Mehler bleibt als Beitrag zur aktuellen Missbrauchsdebatte eindimensional
von Bodo Blitz
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 06/2010
Theatertreffen Die Alternative
Theater Freiburg: „Buddenbrooks“ nach Thomas Mann, Fassung und Regie Viola Hasselberg und Jarg Pataki, Bühne Anna Börnsen, Kostüme Margret Burneleit (Premiere 10. Oktober 2009)
von Bodo Blitz
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 05/2010
Auftritt
„Buddenbrooks“, „Orestie“, „Hochstabler und Falschspieler“ und „Ich, Cyborg!?“ am Theater Freiburg berichten von sehnsuchtsvollen Aufstiegen und krachenden Abstürzen
von Bodo Blitz
aus der Zeitschrift: Theater der Zeit 12/2009
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